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Full Tilt Poker – Dwan redet, die anderen schweigen

Die Schlagzeilen sind voll mit der Meldung, dass Full Tilt Poker nur ein globales Ponzi-System war. Selbst die wichtigsten Wirtschaftsmagazine berichten über den Millionenbetrug an den Spielern. Seit dem Bekanntwerden der neuen Anklage gegen Full Tilt und Ray Bitar, Howard Lederer, Chris Ferguson und Rafe Furst hat sich ein Mitglied des Full Tilt Teams der Öffentlichkeit gestellt – Tom Dwan.

Tom Dwan hat den Spielern nach dem Black Friday eine Million Dollar garantiert und zu diesem Wort steht er noch heute. Aber im Interview mit Pokernews werden auch andere Details bekannt, die noch ein wenig mehr schockieren, da sie eben von einem „Insider“ stammen.

Offenbar wusste Tom Dwan ebenso wie einige andere über die finanzielle Misere des Unternehmens Bescheid, aber man durfte nichts sagen. Er selbst habe eine Vertraulichkeitserklärung unterschrieben und sich an diese gehalten. Jetzt bricht er sein Schweigen deshalb, weil er selbst das Gefühl habe, betrogen zu haben – nämlich durch sein Wirken bei Full Tilt. Denn durch seine Challenge und andere Aktionen seien Spieler zu Full Tilt gekommen und diese seien vom Unternehmen betrogen worden. Er selbst stellt aber klar, dass er keine Unternehmensbeteiligung habe und auch keine Gewinnbeteiligung. Geld habe er von Full Tilt erhalten, nämlich $1.000.000, aber er schulde dem Unternehmen nicht die gesamte Summe.

Wer sich das Interview bei Pokernews anhören möchte, klickt hier. Zudem gibt es einen Q&A Thread von Dwan auf twoplustwo.com – http://forumserver.twoplustwo.com/29/news-views-gossip/questions-open-thread-ftp-1101710/

Außer Tom Dwan äußert sich aber noch immer keiner zu den Geschehnissen. Auch die Türen in London, hinter denen das Hearing vor der Alderney Gambling Control Commission stattfindet, sind noch immer verschlossen, und kein Ton ist zu hören. Seit Montag soll das Hearing laufen, aber Neuigkeiten gibt es keine.

Dafür hält sich nun das Gerücht, dass Phil Ivey der „FTP Inside Man“ des Departement of Justice gewesen sein soll. Er stellte sich zu Beginn der WSOP öffentlich gegen Full Tilt und reichte Klage ein. Diese ließ er aber fallen, als er mit potentiellen Investoren nach Irland reiste. Damals kam der Vorwurf, er hätte nur den Preis für die Verhandlungen drücken wollen. Jetzt sieht es vielmehr danach aus, als hätte Ivey seinen Kopf aus der Justizschlinge gezogen, indem er mit dem DOJ zusammengearbeitet hätte. Dass er bislang in keiner Anklage genannt ist, sehen viele als Beweis für diese Theorie an, denn bis zum Black Friday war Ivey weit mehr Aushängeschild für Full Tilt als ein Rafe Furst.

Von Rafe Fursts Anwalt Dave Angeli gibt es ein Statement, dass Rafe Furst nichts Illegeales getan habe und stets im Interesse der Spieler gehandelt habe. Liest man die letzten Blogeinträge von Rafe Furst auf emergentfool.com, kommen aber leise Zweifel daran auf. Die letzten vier Einträge handeln vom Thema „Investing in Superstars“…..

Ansonst gibt es – wenig überraschend – keine neuen Statements. Weder von Full Tilt noch von der AGCC.


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