Kolumnen

Geh schleich di und fickts euch. Oder so ähnlich.

Das war es mit lustigem, inhaltsschwerem, nachdenklichem und immer intelligentem und kurzweiligem Schreiben über Poker, Pokerspieler, Turniere, Cash Games und den ganzen anderen Käse.

Nie mehr. Nie mehr interessiert es mich, ob es auf dem River kommt oder nicht. Wem es kommt oder wem es nicht kommt. Und was auf dem River überhaupt gekommen ist. Geschweige denn auf dem Turn. Und wem es in den letzten drei Jahren nicht mehr gekommen ist. Nie mehr Bad Beat Stories anhören müssen. Mich nie mehr aufregen über schlechte Calls. Beziehungsweise gute Calls, weil ich nur geblufft habe. Und ich lasse mich auch nie mehr als Fisch beschimpfen. Schluss damit. Schluss.

Ich bin nämlich reich. Steinreich.
Ich habe nämlich in der englischen Lotterie gewonnen. Geil, super, der Hammer. Nun haben die bei Fedex ein Paket für mich. Mit einem Scheck drin. Über 10 Millionen Euro. Nur für mich. Ich muss gleich nur noch schnell eine Bearbeitungsgebühr in Höhe von 95 Euro überweisen; dann kann das Paket an mich rausgeschickt werden. Mit dem Scheck.
Wenn ich die Mail von Stephanie richtig verstehe. Geil, super, der Hammer. Vor allem, wenn man bedenkt, dass ich noch nie an der englischen Lotterie teilgenommen habe. Aber ist ja egal. Ich habe das ja schwarz auf weiß. Für nur 95 Euro (da kostete die Anwaltsgebühr für meine Erbschaft aus dem Senegal deutlich mehr) bringen die mir den Bankscheck in Höhe von 10 Millionen Euro sogar bis zu meiner Haustür. Das nenne ich Service. Ich darf nur nicht; wenn ich das richtig verstehe; mit meinen 10 Millionen Euros irgendwelche Drogen kaufen oder den Terrorismus in meinem Land fördern. Das hatte ich irgendwie eh nicht vor. Drauf geschissen also.

Also – geh, schleicht euch. Macht‘s euch selber. Servus. Tschüss.

Ich genieße jetzt in meinem mittelhohen Alter mein Leben. Knackige junge Damen um mich herum, die mir beste Rotweine in edlen Gläsern reichen. Schon zum Frühstück. So gegen 16 Uhr. Dazu Foie Gras und Tatar vom Koberind. Zugehfrauen, die mich waschen und bürsten. Personal, das mir die tägliche schwere Entscheidung abnimmt, welchen Sportwagen wir denn heute bewegen wollen. Anderes Personal, das mir die tägliche schwere Entscheidung abnimmt, ob in Gold, Bitcoins oder in kolumbianische Im- und Export-GmbHs investiert werden soll.

Ach was, so sieht mein Leben doch eh schon aus. Ach ja. Tatsächlich. So lebe ich doch.
Nun gut, dann kann ich auch weiterschreiben. Weitermachen mit lustigem, inhaltsschwerem, nachdenklichem und immer intelligentem und kurzweiligem Schreiben über Poker, Pokerspieler, Turniere, Cash Games und den ganzen anderen Käse. Na gut. Soll dann halt so sein.


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