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Gericht stoppt Auszahlung für alte Pokerchips aus dem Playboy-Casino

  • Kein Anspruch: Gericht lehnt Erstattung alter Playboy-Casino-Chips ab
  • Illegale Herkunft: Chips wurden nie ausgegeben und sollten vernichtet werden
  • Kurze Casino-Ära: Das Playboy-Hotel in Atlantic City schloss bereits 1984

Keith Hawkins glaubte, ein lohnendes Geschäft gemacht zu haben, als er 2022 rund 60.000 US-$ in Form von 389 Pokerchips aus dem längst geschlossenen Playboy Hotel and Casino in Atlantic City erwarb. Die Chips, die er für 16.050 US-$ bei einer Online-Auktion kaufte, hatten nominell einen Gesamtwert von 59.500 US-$. Hawkins wollte die Chips gegen bares Geld eintauschen.

Pokerchips auf einem Tisch.
Der Plan des Mannes ging nicht auf.

Doch der Traum vom Geldsegen ist jetzt geplatzt: Ein Berufungsgericht in New Jersey entschied vergangene Woche, dass die Jetons nicht einlösbar seien. Der Grund: Die Chips seien nie offiziell in Umlauf gebracht worden und sollten laut Vorschriften bereits Mitte der 1980er Jahre vernichtet werden. Eine Entschädigung über den staatlichen Fonds der Unclaimed Property Administration (UPA) sei somit ausgeschlossen.

Jetons von ehemaligem Mitarbeiter entwendet

Nach dem Aus des Playboy-Casinos im Jahr 1984 hatte man ein Unternehmen damit beauftragt, nicht ausgegebene Chips zu vernichten. Ein damaliger Mitarbeiter entwendete aber mehrere Kartons dieser Jetons und benutzte sie privat für Pokerrunden. Später lagerte er sie in einem Bankschließfach, das in Vergessenheit geriet. Erst 2010 wurde das Fach geöffnet, die Bank konfiszierte die Chips und ließ sie 2022 versteigern. 

Hawkins, der über die dubiose Herkunft nichts wusste, reichte am 5. Mai 2023 seinen Anspruch bei der UPA ein. Diese lehnte jedoch am 29. Juni 2023 ab – gestützt auf ein Gerichtsurteil von 1991, dem zufolge nur tatsächlich im Umlauf befindliche Jetons rückerstattet werden können.

Playboy-Casino: Glanz, Skandale und schnelles Ende

Das Playboy Hotel and Casino war 1981 mit großem Pomp eröffnet worden. Mit 500 Zimmern, 121 Spieltischen, 1.300 Slotmaschinen und einem markanten Hochhaus mit Meerblick versuchte Playboy, sich als feste Größe in Atlantic City zu etablieren. 

Doch regulatorische Probleme in den USA und Großbritannien sowie wirtschaftlicher Druck führten zur Schließung nur drei Jahre später. Spätere Eigentümer – darunter auch der jetzige US-Präsident Donald Trump – führten das Hotel unter wechselnden Namen weiter, bis es 1999 endgültig dichtmachte. Der Abriss begann 2000.

Kein Happy End in Sicht

Hawkins, der sich selbst vor Gericht verteidigte, hat noch bis zum 30. April Zeit, vor den Obersten Gerichtshof von New Jersey zu ziehen. Doch angesichts der bisherigen Urteile und der eindeutigen Beweislage, dass es sich um nie ausgegebene und damit ungültige Chips handelt, dürften seine Chancen gering sein. 

Er zeigte sich enttäuscht über den langen, schwierigen Prozess und forderte zumindest seine Jetons zurück – die wohl bestenfalls noch Sammlerwert haben.


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