- Geheimes Casino entdeckt: Pokertische und Bargeld im Souterrain eines Restaurants in Las Palmas entdeckt.
- Ermittlungen laufen: Dem Betreiber drohen Bußgelder bis 450.000 € und strafrechtliche Konsequenzen.
- Illegales Glücksspiel im Fokus: Polizei warnt vor den Gefahren unlizenzierter Spielstätten ohne Sicherheitsvorkehrungen.
Ein verdeckt betriebener illegaler Poker-Club im Untergeschoss eines asiatischen Restaurants im Stadtteil Puerto-Canteras von Las Palmas de Gran Canaria ist Anfang Mai 2025 von einem Ermittlerteam aus Nationalpolizei, Kanarischer Polizei und Arbeitsaufsichtsbehörde aufgedeckt worden.

Der Zugriff erfolgte nach monatelanger Überwachung, nachdem Beamte auffällige nächtliche Aktivitäten asiatischer Gruppen in dem Lokal bemerkt hatten – insbesondere an Wochenenden. Die Behörden fanden im Keller mehrere Pokertische, Spielkarten, Chips sowie Bargeld und dokumentierten deutliche Hygienemängel sowie einen fortlaufenden Spielbetrieb in einem vermüllten, baulich unsicheren Umfeld.
Während des Einsatzes am 10. Mai wurde zudem eine Person ohne gültige Aufenthaltsgenehmigung aufgegriffen, was zur Einleitung von Verfahren im Bereich Ausländerrecht führte. Die Arbeitsinspektion stellte zudem mehrere arbeitsrechtliche Verstöße fest, darunter einen nicht ordnungsgemäß gemeldeten Mitarbeiter im Gastronomiebereich.
Die Polizei stellte das gesamte Spielmaterial sicher, darunter professionell ausgestattete Pokertische und Spielutensilien.
Ermittlungen gegen Restaurantbetreiber laufen
Die Polizei konnte den Restaurantbesitzer als mutmaßlich Verantwortlichen des illegalen Spielbetriebs identifizieren. Ihm drohen nun strafrechtliche Konsequenzen sowie empfindliche Bußgelder im Rahmen der kanarischen Glücksspielgesetzgebung. Im Falle einer nachgewiesenen Wiederholungstat können Strafen zwischen 30.001 und 450.000 € verhängt werden, einschließlich der Schließung des Betriebs und Einziehung der rechtswidrig erzielten Gewinne. Die Ermittlungen zur Höhe der umgesetzten Beträge dauern an, das Lokal bleibt zunächst versiegelt.
Illegales Poker weltweit – keine Einzelfälle
Der Fall in Las Palmas reiht sich ein in eine wachsende Zahl internationaler Razzien gegen illegales Glücksspiel. Hier einige aufsehenerregende Beispiele:
- Pattaya, Thailand: In einem als Snooker-Club getarnten Pokerraum wurden 19 Personen festgenommen, darunter 10 Ausländer. Insgesamt sollen über 120.000 € umgesetzt worden sein.
- Nauheim und Raunheim, Deutschland: Zwei illegale Poker-Runden führten zur Sicherstellung von über 5.000 €. Die Behörden versiegelten beide Lokale.
- Houston, USA: Bei einer Großrazzia wurden 2.000 illegale Spielautomaten, 11 Millionen US-$ Bargeld und Luxusgüter beschlagnahmt. Der Fall gilt als einer der größten in der Geschichte von Ost-Texas.
- Florida, USA: Pokerprofi James Kerr soll zwischen 2021 und 2023 über 800.000 US-$ durch illegale Pokerabende verdient und gewaschen haben. Ihm drohen lange Haftstrafen.
Laut der spanischen Regierung würden illegale Casinos ein erhebliches Risiko für die öffentliche Ordnung darstellen: Sie würden häufig ohne Sicherheitsmaßnahmen oder gesundheitliche Kontrollen operieren und keine Garantie für den Schutz der Spieler bieten. Häufig seien sie mit weiteren Straftaten wie Geldwäsche, Menschenhandel und Steuerhinterziehung verknüpft.
Zwar wurde in diesem Fall der Verdacht auf Menschenhandel nicht bestätigt, doch schließen die Behörden weitere Festnahmen im Laufe der Ermittlungen nicht aus. Die Polizei ruft die Bevölkerung zur Mithilfe bei der Aufdeckung ähnlicher Fälle auf.