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GSOP Griechenland: „Die Qualität ist anders“

So richtige Stars wird man auf der GSOP nicht sehen. Es sei denn, sie wurden von ihren Sponsoren gezwungen zu einem Turnier zu fahren. Dann verirrt sich schon mal ein Dragan Galic für einen Tag auf die GSOP. Sonst, nur unbekannte Gesichter. Sie sind es aber, die den Großteil der Pokercommunity ausmachen. Nicht die Handvoll, die von den Covers der Fachmedien lachen und deren Interviews begehrt sind wie der Schuldennachlass für die Griechen.

Timotheus Grall ist einer dieser Spieler. Obwohl es regnet kommt er vom Golfplatz. Breit grinsend, sympathisch, durchnässt und mit breitem Lindauer Dialekt. Nicht wirklich Hobbyspieler, aber doch Poker so ernst nehmend, dass er leicht zusammen zuckt als Werthan ihn als Amateur bezeichnet.

Ich bin ein fauler Mensch und will nicht schreiben. Beschreibe mir doch mal aus deinem Blickwinkel das Turnier.

Im Casino, super Luft, die Dealer waren super. Im anderen, also im zweiten Raum, in dem auch gespielt wurde, war es leider genau umgekehrt. Gut es waren allerdings nur einzelne Dealer, die negativ auffielen. Eine Dealerin konnte nicht mal Englisch. Die verstand nicht mal „Hand by Hand“, die hat den ganzen Abend nicht mitbekommen, was eigentlich passiert.
Die Struktur macht Spaß. Wir begannen mit 20k und Einstunden-Level und 25/50. Die Ante kommt relativ schnell, aber sonst passt das. Die Leute sind unwahrscheinlich nett hier. Mein Englisch ist nicht sehr gut, aber trotzdem war immer ein nettes Gespräch. Die Spieler hier, sind auffallend freundlich. Im Card-Casino ist das oft nicht so. Es macht einfach Riesenspaß hier zu spielen. Die Pokertische im zweiten Raum sind ein bisschen auf Sachpreisniveau. Sehr schmal und sehr lang, du siehst die Chips auf der anderen Seite nicht mehr. Aber heute wird ohnehin nur noch im Casino gespielt, da sind tolle Tische und eine angenehme Atmosphäre. Das Hotel ist toll und die Versorgung im Turnier perfekt.

Du hast dich über Betsson qualifiziert. Wie viele Steps?

Gar keine und auch kein Buy-in. Ich hab das Ticket über die Pokerbuli bekommen. Als Vielspieler konnte ich direkt die Qualifikation spielen.

Also über ein Sachpreisturnier oder wie?

Nein, Online. Die Pokerbuli ist fast ausschließlich eine Online-Liga. Das Paket war ein Promo-Preis von Betsson.

Ich hab ja gleich bei der Begrüßung die kürzeste Masseinheit, nämlich einen „Werthan“, angewandt – von einem Fettnäpfchen ins nächste – und dich als Amateur bezeichnet. Nur damit ich ein wenig recht behalte: Das ist doch sicherlich dein erstes großes Turnier.

Nein, ich spielte die CAPT in Bregenz und Turniere, sagen wir, bis € 500 Buy-in und eben viel online, auch die „internationalen“ Turniere.

Dann hast du ja auch einen Vergleich. Wie ist die Qualität hier? Also spielerisch und im Vergleich zur, zum Beispiel, CAPT in Bregenz.

Die Qualität ist, sagen wir mal, anders! Bei der CAPT sind mehr Profis. Die spielen anfangs tighter und später unwahrscheinliche Action. Da kommt man gar nicht mehr in einen Pot rein. Hier ist es umgekehrt. Anfangs brutal, und später dann tighter.

Jetzt ist es doch ein sehr internationales Tunier. Erkennst du einen Spieler aus Skandinavien oder Deutschland an der Spielweise?

…oder Österreicher (lacht). Ich spiele auch viel im CCC Bregenz. Klar die Skandinavier sind auch hier hyper aggressiv. Die gehen wirklich mit jedem Müll drüber.

Soll ich jetzt eher die CAPT spielen, wo die Spieler wissen was sie tun? Oder soll ich eher die GSOP spielen, weil die Spieler teilweise nicht wissen, was sie tun?

Wenn man sich auf die Skandinavier einstellen kann, ist es hier besser zu spielen.

Aber du spielst doch bei Betsson. Da hast du es ja nur mit Skandinaviern zu tun.

Du hast weniger Leute. Natürlich hast du viele Skandinavier bei Betsson, aber es sind in Summe weniger als bei anderen Seiten (lacht). Das 200er Sonntagsturnier, zum Beispiel, bei Betsson ist angenehmer zu spielen, als bei dem anderen Sonntagsturnier. Da spielen sie nicht wie bei einem ein Euro Rebuy-Turnier.

Zum Schluss noch. Timotheus ist ja kein so geläufger Name. Warst du ein Wunschkind?

(lacht) Ja, klar. Damals war der Name in unserer Gegend recht aktuell.

Danke für das Gespräch.

Danke auch.


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