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GSOP in Manchester – Jens Kerper wie ein Projektil

Station eins der Serie zwei der Grand Series of Poker im englischen Manchester ist vollbracht. Mit einer Premiere ein paar Überraschungen und einer bleibenden Verwunderung. Die Premiere ist, dass Jens Kerper als erster Deutscher einen GSOP Event gewonnen hat.

Das ist aber nicht wirklich überraschend, zumal er in der internationalen Pokerszene kein unbekannter ist. Gerailt wurde er von Fabian Holling, Alexander Debus und Markus Herbel und war er 2010 last longer German bei den Aussie Millions und damit genug Anzeichen für internationale Erfahrung. Mit am Finaltisch war aber ein weiterer Deutscher, Johannes Erfurth. Er qualifizierte sich über ein Betsson Freeroll und wurde guter Vierter für $28.268. Am eindrucksvollsten, war aber trotz fehlender internationaler Erfahrung, sein fast stures und geduldiges Spiel, sowie fast ein angeborener Instinkt im richtigen Moment die richtigen Moves zu machen.

Pech hatte Johannes ausgerechnet gegen den späteren Sieger Jens, als er mit gegen all-in ging. Das Board zeigte einen emotionellen Rollercoaster mit . Jens Kerper ist auf jeden Fall mehr als ein würdiger Sieger des Events. Man hatte immer den Eindruck, dass er seinen Tisch im Griff hatte und wenn er wirklich mal Widerstand eines Spielers bekam, dürfte es ihn so gestört haben wie der Sonnenschutzfaktor auf Haut ein heran fliegendes Projektil stört. Mit $81.175 wurde seine Coolheit dann auch würdig belohnt.

Im Heads-up war er gegen den Norweger Rolf Inge Kvanik, dem man ebenso internationale Live-Erfahrung zuschreiben kann. Dies ist aber auch ein Indikator, dass die GSOP immer mehr, auch von internationalen Spielern, ernst genommen wird und in Zukunft ernst genommen werden muss. Auch wenn die Serie jetzt noch wie ein großes Finale für Freeroller wirkt, zeigt die Entwicklung der GSOP, dass es neben der EPT noch Platz gibt für schöne europäische Turniere mit günstigerem, aber nicht billigem Buy-in.

Die nächsten Stationen der GSOP sind Griechenland, dann Prag, Salzburg und das Finale in der Dominikanischen Republik. Einerseits ist es schön, dass die verantwortlichen Event-Manager von Ongame immer neue Locations suchen, aber es ist auch ein immer gefährliches Unterfangen, welches mit Lehrgeld und vielen Nerven bezahlt wird.

Zum Beispiel hatten die Ongamer eine nette Idee und für Freitag Abend eine Loge im Old Trafford Stadion gemietet, um dort mit ihren Paketgewinnern das Freundschaftsspiel Manchester United gegen New York zu besuchen. Erst viel zu spät erfuhren sie, dass nicht nur Alkoholverbot besteht (was noch verständlich wäre), sondern auch niemand die geschlossene Loge verlassen darf und wenn er dies doch tut, er nicht mehr zurück in den Raum darf. Sehr zum Unmut der Raucher, die so an die fünf Stunden ohne Suchtbefriedigung und dementsprechenden Unmut zurück blieben. Die Leute von Ongame wussten dies nicht und erfuhren es auch zu spät, um noch irgend etwas ändern zu können. Wenn die GSOP im nächsten Jahr wieder in Manchester stattfinden würde, so wäre ein Punkt des Ärgernisses zu vermeiden. Stattdessen wird ein neuer Spielort gefunden, mit immer neuen Überraschungen und oft seltsam anmutenden örtlichen Gegebenheiten.

Fazit: Es war bisher sicher das GSOP-Turnier mit der spielerisch stärksten Besetzung und einem tollen und sehr ambitionierten Rahmenprogramm und einer ebensolchen Location. Wenn Ongame jetzt noch ein wenig Mut zeigt und mehr Öffentlichkeitsarbeit macht, um diese Turnierserie zu promoten, dann kann aus der GSOP eine richtig gute Serie werden. Die Kinderkrankheiten müssen aber noch weg.

Tag 3

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