Es ist einfach unglaublich. Ein deutscher Sieg auf deutschem Boden. Erst die zweite Frau überhaupt, die einen EPT Titel gewinnen kann. Sandra Naujoks hat mit ihrem Sieg bei der PokerStars European Poker Tour (EPT) Dortmund Geschichte geschrieben.
Manche Stories schreiben sich von selbst. Und der Sieg von Sandra Naujoks ist so eine Story. Der Final Table der EPT Dortmund startete mit acht Spielern, davon drei deutsche. Wobei die am Ende des Chipcounts zu finden waren. Klingende Namen wie Johan Storakers, Luca Pagano, William Thorson und Titelverteidiger Mike McDonald in Führung. Jeder deutsche Zuseher wünschte sich einen Heimsieg, doch bei einer international so starken Konkurrenz.
Der in Deutschland lebende Türke Cengizcan Ulusu war der Shortstack am Tisch. Sicherlich war er auch der schwächste Spieler und deshalb war erklärtes Ziel aller, dass er als Erster gehen würde. Das war dann auch so. Dass aber ein tatsächlicher Coinflip darüber entscheiden würde, konnte niemand vorhersehen. Was im Sprachgebrauch als Münzwurf bezeichnet wird, dem gab Ulusu eine ganz neue Bedeutung, denn er entschied mit einer Münze über einen Call. Der Münzwurf stürzte ihn mit gegen die Kings von Mike McDonald ins Verderben und kurz darauf packte er seine Sachen.
Holger Kanisch sorgt dafür, dass William Thorson zum Shortstack abstürzt. Mit pushte er seine letzten Chips und ausgerechnet Landsmann Johan Storakers war es, der callte. Dass die beiden sich nicht sympathisch sind, machte den Abgang für William noch ein wenig schmerzhafter. Storakers hielt , der King am Turn und enttäuscht zog William Thorson mit Platz 7 davon.
Auch der nächste Exit war eine Überraschung, denn zur Dinnerbreak erwischte es Luca Pagano. Der hat nun bereits seinen 10. EPT Cash, nur das mit dem Titel will nicht so recht klappen.
Die verbliebenen fünf Spieler kehrten aus der Dinnerbreak zurück und plötzlich war alles ganz anders. Aus der ewig foldenden Sandra Naujoks war wieder die Black Mamba geworden, wie man sie kennt. Aus 490.000 Chips machte sie mit innerhalb von einer halben Stunde 3.585.000. Sieben Mal war sie all-in und sammelte genug Chips, um auf die Jagd zu gehen. Ihr erstes Opfer Mike McDonald. Mit Pocket 10s callt sie sein All-in. Der Titelverteidiger hält und scheitert am Board von . Aus der Traum, als erster überhaupt zwei EPT Titel zu gewinnen.
Nächster auf der Abschussliste war Johan Storakers. Sandra findet , Johan hat nur zu bieten. Das Board bringt keine Hilfe für den Schweden und jetzt ist es tatsächlich passiert – Drei Spieler sind übrig und alle drei sind aus Deutschland. Sandra Naujoks geht als Chipleaderin in diesen deutschen Dreikampf. Und plötzlich scheint ihr Lauf vorbei zu sein. Marc Gork kann gegen sie verdoppeln und übernimmt die Führung. Doch wieder sind es die Pocket 10s, die für Sandra die Wende bringen. Marc bleibt als Shortstack übrig und verabschiedet sich kurz darauf gegen Holger Kanisch.
Sandra liegt zurück und Holger ist der bessere Spieler. Das muss man neidlos anerkennen. Aber manchmal zählt beim Poker auch das Glück. Mit solidem Spiel und den Assen zur richtigen Zeit übernimmt Sandra wieder die Führung. Klar und deutlich und fast schon scheint die EPT Dortmund entschieden zu sein. Doch dann kommt alles wieder ganz anders. Mit kann Holger gegen Sandras verdoppeln und die Welt sieht gleich wieder gar nicht mehr so sonnig aus für Sandra. Die beiden sind schließlich fast gleich auf, als es zum letzten Showdown kommt. Sandra hat nur wenige Chips mehr, als sie mit das All-in von Holger callt. Der hält und es scheint, als würde die Vorentscheidung zu Gunsten von Holger fallen. Doch das Board bringt und Sandra Naujoks gewinnt den Titel. Als erste deutsche Frau, als erste Deutsche auf deutschem Boden. Ein grandioser Sieg, der wichtig war für das Image von Poker. Sehr wichtig sogar. Und deshalb freut es noch ein bisschen mehr. Auch wenn sich Holger Kanisch den Sieg mindestens genauso verdient hätte. Nur die Karten waren eben auf Sandras Seite.
Die EPT macht ein wenig Pause und zieht im April dann weiter nach San Remo, ehe das Grand Final in Monte Carlo auf dem Programm steht. Und vielleicht schafft Sandra Naujoks den nächsten Meilenstein, als erste(r) zwei EPT Titel zu gewinnen. Wünschen würden wir ihr es allemal.
1. | Sandra Naujoks | Germany | € 917.000 |
2. | Holger Kanisch | Germany | € 533.000 |
3. | Marc Gork | Germany | € 307.000 |
4. | Johan Storakers | Sweden | € 237.000 |
5. | Michael McDonald | Canada | € 197.000 |
6. | Luca Pagano | Italy | € 153.000 |
7. | William Thorson | Schweden | € 116.500 |
8. | Cengizcan Ulusu | Türkei | € 83.500 |
9. | Florian Langmann | Germany | € 50.000 |
10. | Waldemar Kopyl | Germany | € 50.000 |
11. | Matthias Kürschner | Germany | € 33.300 |
12. | Mykola Chornyi | Ukraine | € 33.300 |
13. | Andreas Hoivold | Norway | € 25.000 |
14. | Steve Jelinek | UK | € 25.000 |
15. | Richard Kellett | UK | € 20.000 |
16. | Johan Percivall | Sweden | € 20.000 |
17. | Emanuele Rugini | Italy | € 17.000 |
18. | Jan Collado-Fernandez | Germany | € 17.000 |
19. | Amir Pahlawani Sarughieh | Germany | € 17.000 |
20. | Jochen Lücke | Germany | € 17.000 |
21. | Moritz Kranich | Germany | € 17.000 |
22. | Ismael Bojang | Germany | € 17.000 |
23. | Nasr El Nasr | Germany | € 17.000 |
24. | Gregor Waltermann | Germany | € 17.000 |
25. | Alessandro Meoni | Italy | € 13.300 |
26. | Jacek Ladny | Poland | € 13.300 |
27. | Umberto Vitagliano | Italy | € 13.300 |
28. | Martin Bjerring Hansen | Denmark | € 13.300 |
29. | Constantin Meyer | Germany | € 13.300 |
30. | Marco Noll | Germany | € 13.300 |
31. | Than Minh Pham | Germany | € 13.300 |
32. | Brandon Hall | USA | € 13.300 |
33. | Falko Bertheau | Germany | € 11.600 |
34. | Riccardo Mazzitelli | Italy | € 11.600 |
35. | Mauro Piacentino | Italy | € 11.600 |
36. | Joao Barbosa | Portugal | € 11.600 |
37. | … | … | € 11.600 |
38. | Petros Uyanik | Germany | € 11.600 |
39. | Almira Scripcenco | France | € 11.600 |
40. | Francesco Canzonieri | Italy | € 11.600 |
41. | Jean-Philippe Schoonbrood | Netherlands | € 10.000 |
42. | Christiane Klecz | Germany | € 10.000 |
43. | Christoph Köhnen | Germany | € 10.000 |
44. | Jeremy Tokaya | Netherlands | € 10.000 |
45. | Martin Nikolov | Bulgaria | € 10.000 |
46. | Lukasz Wasek | Poland | € 10.000 |
47. | Michael Huber | Switzerland | € 10.000 |
48. | Tobias Reinkemeier | Germany | € 10.000 |
49. | Juan Manuel Pastor | Spain | € 8.300 |
50. | Ali Jalai Sousan Abadi | Germany | € 8.300 |
51. | Robert Davidson | UK | € 8.300 |
52. | Ali Azabi | Tunisia | € 8.300 |
53. | Hans Martin Vogl | Germany | € 8.300 |
54. | Jose Pierre Mozziconacci | France | € 8.300 |
55. | Julian Hasse | Germany | € 8.300 |
56. | Clyde Tjauw Foe | Netherlands | € 8.300 |
57. | Vlado Sevo | Austria | € 8.300 |
58. | Andreas Koehler | Germany | € 6.600 |
59. | Daan Slutter | Netherlands | € 6.600 |
60. | Hendrik Dürschlag | Germany | € 6.600 |
61. | Max Bassil | Norway | € 6.600 |
62. | Thomas Wenning | Germany | € 6.600 |
63. | Michael Kwiek | Germany | € 6.600 |
64. | Malte Strothmann | Germany | € 6.600 |