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Hollands Gericht sagt „Poker ist Geschicklichkeitsspiel“

Die Pokerwelt ist ein klein wenig verrückt, die der Gerichte noch ein wenig mehr. Während in der Schweiz und in Österreich Poker eindeutig als Glücksspiel eingestuft wurde, gibt es nun in Holland die gegenteilige Meldung „Poker ist ein Geschicklichkeitsspiel“.

2006 wurden einige Holländer angeklagt, weil sie außerhalb der Casinos Pokerturniere veranstaltet hatten. Noch vor drei Monaten waren sich die holländischen Gerichte mit der Gesetzgebung einig, dass Poker nur in den Casinos angeboten werden darf. Vor dem Gericht in Den Haag gelang nun der Erfolg, der die holländische Einstellung zu Poker verändern könnte.

Aufgrund einer Theorie von Professor Ben van der Genugten der Universität Tilburg konnte nämlich das Gericht überzeugt werden, dass Pokerturniere weit mehr als nur Glücksspiel sind. Der Professor hat eine eigene Formel entwickelt bzw. eine bestehende Formel umgewandelt. Mithilfe dieser wurden andere Spiele bereits klassifiziert, jetzt hat van der Genugten die Formel auch auf Poker angepasst. Und offenbar damit Erfolg gehab. Die Angeklagten wurden freigesprochen, da die von ihnen veranstalteten Turniere nicht gegen das Glücksspielgesetz verstoßen hätten.

Die Staatsanwaltschaft hat bereits Rechtsmittel angekündigt. Dass ein neuerliches Verfahren einen ganz anderen Ausgang haben könnte, ist leider wahrscheinlich. Mit Ausnahme von Dänemark fahren momentan alle Staaten die Linie „Poker ist Glücksspiel“. Auch wenn jedes positive Gerichtsurteil immer wieder Grund zur Hoffnung gibt, dass Poker irgendwann tatsächlich als Geschicklichkeitsspiel eingestuft würde, ist es leider doch nur ein Gerichtsurteil, dass in der nächsten Instanz wieder ganz anders aussehen kann.


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