Kolumnen

Ich muss gähnen

Aktuell gibt es Sportliches, wo richtig was los ist. Es gibt Sonstiges im Leben, wo richtig was los ist. Und dann gibt es – Poker. Zur Zeit erscheint es mir zu geregelt, zu geföhnt. Und grottenlangweilig. Eine gegängelte Ideologie.
Oder meine ich das nur; liegt das an meiner Sichtweise?

Auf jeden Fall muss ich ständig gähnen. Alles schon 370mal gehört und 485mal gesehen. Oder umgekehrt. Wie die ewigen Tiraden von Alice Schwarzer. Wobei, bei denen blättere ich schnellstmöglichst um.
Es erscheint, als gibt es nichts Großes mehr im Kleinen. Es erscheint, als erscheine keine erzählenswerte Geschichte mehr. Unspektakulär wie eine Leberwurststulle.
Es erscheint wie eine zum wiederholtesten Male gesehene Inszenierung um den ganz normalen alltäglichen Sinn. Wahnsinn und auch Unsinn. Alltag halt. Erscheint es eigentlich nur mir so? Liegt es nur an mir, an meiner Sichtweise? Oder ist es gar mein Alter?

Selbst im Kino und teilweise auch auf den großen Theaterbühnen findet heutzutage nur noch das elende Leid der Welt statt. Ein Schauplatz von Identitätskämpfen; ein Tummelplatz von nicht freiheitlicher Kunst. Wie das Kartenspiel. Eine Einbahnstraße ohne Gegenverkehr. Keine individuelle Freiheit; ein System, ohne das jemand dagegen rebelliert. Eine Disharmonie. Die nicht mal an der Elbe stehn muss.

Geh, schleich dir. Mir is fad.
Hab ich Recht; das würde mich wirklich interessieren, oder sehe ich das alles zu schwarz? Ist es vielleicht der Spätherbstblues oder gar das Alter? Muss ich mir Gedanken machen?


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