- Verhaftung: Pokerprofi James Kerr wurde wegen Geldwäsche in Höhe von über 800.000 US-$ festgenommen.
- Illegale Pokerrunden: Kerr soll zwischen 2021 und 2023 heimlich hochdotierte Spiele in Florida organisiert haben.
- Weitere Anklagen möglich: Die Ermittlungen laufen, auch gegen andere Beteiligte wird ermittelt.

Der 39-jährige Pokerspieler James Patrick Kerr aus Lakeland, Florida, steht im Verdacht, über mehrere Jahre hinweg ein illegales Glücksspielnetzwerk betrieben und dabei über 800.000 US-$ an Einnahmen verschleiert zu haben.
Nach Angaben der Polizei soll Kerr in Winter Haven, etwa eine Stunde südlich von Orlando, regelmäßig nicht genehmigte Pokerabende organisiert haben – unter anderem in einer ehemaligen Anwaltskanzlei. Auf Basis eines Hinweises infiltrierten verdeckte Ermittler die Spielrunden und sammelten Beweise für ein umfassendes Geldwäschesystem.
Drei Jahre, drei Konten, hunderte Transaktionen
Zwischen 2021 und 2023 soll Kerr laut Ermittlungen insgesamt rund 833.000 US-$ aus illegalen Pokergewinnen eingenommen haben. Die Summen wurden offenbar auf verschiedene Bankkonten verteilt, um ihre Herkunft zu verschleiern. Allein im Jahr 2021 sollen es über 400.000 US-$ gewesen sein, 2022 fast 290.000 US-$ und 2023 rund 135.000 US-$.
Die Polizei geht davon aus, dass Kerr gezielt versucht hat, seine Aktivitäten zu verschleiern und mehrere Geldflüsse so gestaltet hat, dass sie nicht unmittelbar nachvollziehbar waren. Er wurde am 1. April 2025 in der Kanzlei seines Anwalts festgenommen und anschließend ins Sheriff’s Processing Center gebracht. Er verweigerte jede Aussage.
Profi mit legaler Pokerkarriere – und illegalem Nebengeschäft?
Kerr ist in der Pokerszene kein Unbekannter. Mit offiziellen Turniergewinnen von knapp 700.000 US-$ galt er als etablierter Spieler, der regelmäßig an hochdotierten Events in Florida teilnahm. 2021 sicherte er sich zum Beispiel den ersten Platz beim Main Event der Seminole Hard Rock Tampa Poker Classic und gewann über 228.000 US-$. Im September 2024 folgte ein weiterer großer Erfolg mit mehr als 111.000 US-$ Preisgeld.
Sheriff Grady Judd stellte dazu klar: „Er hätte legal gutes Geld verdienen können – aber offenbar reichte ihm das nicht. Die Gier hat ihn zu illegalen Spielen getrieben.“
Verteidigung zweifelt an Anklage – Ermittlungen laufen weiter
Kerrs Anwalt argumentierte derweil vor Gericht, dass es sich bei den Geldbewegungen lediglich um Einzahlungen aus legalem Einkommen handele. Das Gericht sieht dagegen hinreichenden Tatverdacht. Der Vorwurf lautet auf drei Fälle von Geldwäsche in besonders schwerem Ausmaß.
Die Kaution wurde auf 60.000 US-$ festgesetzt. Im Falle einer Freilassung müsste Kerr aber eine elektronische Fußfessel tragen. Sheriff Judd kündigte an, dass möglicherweise weitere Anklagen folgen werden – auch gegen Teilnehmer der illegalen Pokerabende. Die Ermittlungen des Sheriff’s Office sind indes noch nicht abgeschlossen.