Da sitzt man wohl frisiert und gut gelaunt bei einer schönen Partie gepflegten Kartenspiels und bekommt stundenlang keine wirklich guten Hände und keine passenden Spots. Das kennen wir alle. Darunter leiden wir alle. Trotzdem überlebt man die ersten vier Levels. Und ist irgendwie stolz auf sich und seine Edge. Und erfreut über sein vernünftiges Spiel. Man merkt, man hat dazu gelernt. Man merkt, dass das auch die anderen dieses goutieren und einen mit entweder verwunderten oder bewundernden Blicken anschauen und mit entsprechenden Kommentaren beglücken.
Draußen scheint mal wieder nicht die Sonne. Der Rotwein ist wenn zwar nicht in Topqualität, dennoch süffig. Also sitzt man und findet seine aktuelle Lebenssituation gar nicht mal so schlecht. Der überaus fähige Dealer teilt erneut aus und man findet die beiden schwarzen Buben. Der Spieler vor einem raist. Harmlose Größenordnung. Instantcall. War die erste Überlegung. Nach kurzem, aber intensiven Nachdenken und unter Berücksichtigung des eigenen Table Images muss dann aber doch eine Dreibet der richtige Weg sein. Also dreibettet man. Um den richtigen Weg zu gehen. Der Weg ist das Ziel, auch wenn das Ziel manchmal weg ist. Alle anderen folden. Der ursprüngliche Aggressor callt. Der Flop ist schwarz. Komplett schwarz. Und klein. Komplett klein. Nahezu ideal für die beiden dunklen Buben.
Auch ideal ist übrigens eine Lagertemperatur von elf bis vierzehn Grad Celsius für Rotweine. Die Flaschen müssen liegen. Auch sollte nicht allzu viel Licht auf das kostbare und schmackhafte Gut scheinen. Zuviel Sonne reduziert die Haltbarkeit. Ganz entscheidend ist auch die richtige Luftfeuchtigkeit. Fünfzig Prozent; quasi ein Flip; sind hierbei für eine langfristige, artgerechte Haltung und Lagerung durchaus angebracht. Damit der Korken nicht austrocknet. Bei Weinen im Tetra-Pak reicht die Lagerung im Kühlschrank, oder besser noch in der Mülltonne.
Wie die Hand mit den Jacks in Middle Position ausgegangen ist, weiß ich übrigens nicht mehr. Ist aber auch nicht so wichtig.
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