Nach fast drei Jahren Pokerabstinenz hat sich die norwegische Pokerikone Johnny Lodden überraschend auf der großen Bühne zurückgemeldet. Beim Merit Poker Carmen Series High Roller in Zypern belegte er den zweiten Platz und sicherte sich ein Preisgeld in Höhe von 182.700 US-$.
Ursprünglich war Lodden lediglich im Urlaub auf der Mittelmeerinsel – dass er am Turnier teilnahm, war eine spontane Entscheidung. Die Pokercommunity zeigt sich jedenfalls begeistert vom Comeback des 39-jährigen Norwegers, der einst zu den gefürchtetsten High-Stakes-Spielern der Welt zählte.
Legende mit bewegter Karriere
Johnny Lodden ist seit über zwei Jahrzehnten eine feste Größe in der Pokerszene. Bereits in den frühen 2000er Jahren machte er als Online-Cashgame-Spieler unter dem Nickname „bad_ip“ Furore.
Später feierte er auf der European Poker Tour (EPT) große Erfolge, etwa beim EPT Grand Final 2013 in Monte Carlo, wo er als Drittplatzierter 467.000 € gewann. Zwischenzeitlich war er Teil des Teams PokerStars Pro und avancierte dort zum Publikumsliebling.
In den vergangenen Jahren jedoch zog sich Lodden aus dem Rampenlicht zurück und arbeitete stattdessen als Umwelttherapeut mit Jugendlichen – eine Tätigkeit, die ihm bis heute sehr am Herzen liegt.
High Roller in Zypern: Rückkehr mit Stil
Seine spontane Teilnahme am 5.300 US-$ teuren High Roller-Event in Zypern war alles andere als nur ein symbolischer Auftritt. In einem Feld von 270 Spielern spielte Lodden aggressiv und unberechenbar – ganz wie in seinen besten Jahren.
Im Heads-up unterlag er schließlich dem Polen Dawid Smolka, konnte sich aber dennoch ein beachtliches Preisgeld sichern und seinen Ruf als Ausnahmeakteur untermauern.
Platz
Spieler
Nationalität
Preisgeld (in US-$)
1
Dawid Smolka
Polen
276.000
2
Johnny Lodden
Norwegen
182.700
3
Kiril Shcherbakov
Russland
125.000
Zukunft ungewiss – aber Hoffnung bleibt
Ob Lodden sich wieder an mehr Pokertischen blicken lassen wird, ist noch offen. Zwar zeigte er sich im Interview begeistert vom Hotel in Zypern – mit Spa, Tennis, Pool und erstklassigem Service – doch eine langfristige Rückkehr ließ er offen. Sollte er jedoch wieder spielen, dann laut seiner Aussage wahrscheinlich genau dort: im Merit Poker Hotel.
Auch abseits der Poker-Turniere ist Johnny Lodden übrigens unvergessen – nicht zuletzt als Namensgeber des Spiels „Lodden Thinks“. Erfunden von seinen Pokerfreunden Antonio Esfandiari und Phil Laak, wetten dabei zwei Spieler darauf, was eine dritte Person (ursprünglich Lodden) auf eine hypothetische Frage antworten würde. Nicht die richtige Antwort zählt, sondern eine möglichst genaue Vorhersage der Antwort der Zielperson.