Superuser, Multi-Accounting und sonstige Betrügereien hat es im Online-Poker schon gegeben, jetzt gibt José Macedo aka Girah zu, ebenfalls betrogen zu haben. Rund $30.000 soll er sich ergaunert haben, indem er Spieler gecoacht hat und dabei selbst der Gegner war.
Einmal mehr hat 2+2 einen Pokerskandal entdeckt. Genauer gesagt war es „MossBoss“, der sich gemeinsam mit „TooCuriousso1“ auf Indiziensuche begab. Nun gab Macedo, der seit April einen Sponsorvertrag von Lock Poker und auch mit PokerStrategy einen Deal hatte, in seinem Blog auf 2+2 den Betrug zu. Er galt als portugiesisches Poker-Wunderkind und natürlich wollte man gerne von ihm gecoacht werden. Konkret war er am „Sweaten“ von einigen Spielern und so kannte er deren Hände. Gleichzeitig schlug er ihnen vor gegen einen angeblichen „Fish“ namens „Sauron1989“ zu spielen. Das war er selbst und durch den Vorteil, auch die Hände und Überlegungen der Gegner zu kennen, ergaunerte er sich rund $30.000.
In seinem Blog auf 2+2 gibt Macedo nicht nur den Betrug zu, sondern entschuldigt sich gleichzeitig und kündigt an, den Geschädigten ihr Geld zurückzugeben. Dass diese das Geld tatsächlich wiedererhalten, dafür tritt auch Daniel „jungleman12“ Cates ein. Das pikante Detail am Rande ist nämlich, dass Cates und Haseeb „Dogishead“ Qureshi mit Macedo in Portugal in eine WG ziehen wollten. Die beiden ließen wissen, dass sie keine Ahnung von Macedos Betrug hatten und cancelten auch den Umzug. Allerdings stellen einige die Glaubwürdigkeit von Cates und Qureshi nun ebenfalls in Frage. Vor allem auch das Angebot von Cates, an Macedos Statt zu zahlen, gibt einigen Grund zur Annahme, dass die beiden davon wussten.
PokerStrategy hat sich von Macedo als Coach getrennt, auch Lock Poker führt ihn nicht mehr als Pro. Ob Macedo von Lock Poker und auch anderen Online-Anbietern gesperrt wurde, ist nicht bekannt.