Der Gartenbach verpisst sich dann mal. Ab in die Sonne. Das hat er sich auch redlich verdient. Jede Woche steht er hier an dieser Stelle seinen literarischen Mann.
Ein paar Tage mal nicht an Poker denken, ein paar Tage mal nichts über Poker schreiben und lesen. Dafür hat er andere Bücher eingepackt. Trivialliteratur. Mann trifft Frau, sie poppen, Frau verlässt Mann. Oder Mann trifft Frau, sie will nicht poppen, Mann bringt Frau um, Polizei verhaftet ihn nach 260 Seiten.
Gartenbach lässt nun mal die Füße und die Seele baumeln. Ohne an Turn und River zu denken. Warmes Wasser, lauwarme Gedanken und eiskalten Roséwein. Ab 11.30 Uhr morgens, quasi Frühstück, wie wir Hobbyalkoholiker sagen. Früh ins Bett, zur Not auch alleine. Kein Internet, damit man bloß nicht von Online-Multi-Table-Donkfestivals in Versuchung geführt werden kann.
Abschalten von allem, was sonst den so normalen Alltag ausmacht. Aufstehen, Espresso, Marlboro, mit dem Hund Gassi gehen. Mal was anderes als die siebenundzwanzigkommadrei Prozent auf dem Turn; mal was anderes als die runnerrunnerstrasse, mit der dich der komische Vogel auf Seat drei nagelt. Ja, das ist Average, das ist doppelplus ev, das ist plus. Das ist mega, die der Dieter jetzt sagen würde. Und es schont die Bankroll.
Fremde Länder, fremde Kulturen, fremde Menschen, fremde Geschlechtskrankheiten. Ein bunter Strauß voller neuer Erfahrungen. Da hast du was zu erzählen in deinem Club. Oder deinem Bewährungshelfer. Sonne auf die Haut. Natürlich (wie wir echten Kerle es so machen) ohne Creme. Was rot wird, wird auch braun. Halbnackerte Frauen anschauen. Ich weiß, das macht ihr auch jeden Tag, ich meine aber in natura. Schwimmen im warmen Meer, schnorcheln, Fische schauen. Die echten, die unter Wasser. Nicht die Kollegen aus dem Kartenvergleichsverein.
Jawoll, Urlaub ist geil. Ich freu mich für mich. Macht ihr doch auch mal Urlaub, gönnt euch ne Pokerpause. Egal wohin und egal wie. Nur von Langstreckenflügen mit Air Berlin ist abzuraten.