Kolumnen

Las Vegas oder Berlin, Hauptsache Kufstein

Aktuell rufen und locken viele Pokerevents. Nichts neues, dennoch aktuell so viele und bedeutsame wie noch nie. Und auch ich darf wieder ran. Ran an die Vermehrung der runden Plastikdinger, die die Welt bedeuten.

Vermehrung; damit wir uns richtig verstehen; für die anderen. Ich sehe mich in der Position des Verteilers, des generösen Hergebers. Einer muss es ja schließlich sein. Es können ja nicht alle gewinnen. Das wäre zwar irgendwie im Sinne eines sozialen Miteinanders schön, widerspricht dann aber doch irgendwie dem Sinn und Zweck des Spiels. Poker ist halt kein Sozialamt, Poker ist kein Ponyhof. Poker ist keine universelle Religion, in der jeder glücklich werden kann. Nur weil er den Kreuz König vergöttert und die Herz Dame anbetet. Es gibt keine Gottheiten im Poker, außer dem Floorman. Und trotzdem sind wir alle vereint. Im Glauben. Im Glauben, der Beste zu sein. Im Glauben, auch mal an den Final Table zu kommen. Das Paradies. Das Heiligtum. Auch wenn das beispielsweise die Brüder und Schwestern der Jehovas anders sehen. Das bezeugen sie sogar. Poker hat für sie keinen religiösen Anstrich. Auch weil Poker keinen Sex vor der Ehe verbietet, ausdrücklich Alkohol zu jeder Tageszeit erlaubt und sich sogar für die gleichgeschlechtliche Ehe einsetzt und stark macht. Egal ob Buben, Damen oder Könige.

Pokerspieler warten nicht auf die Ankunft des Messias; denen ist egal, was auf dem River ankommt, Hauptsache, sie gewinnen damit. Und wenn es die Pik Drei ist. Wir verehren alle Karten, die uns nicht aufstehen lassen. Sodom und Gomorrha kennen wir nicht, wir kennen nur scheiß Calls vom Spieler gegenüber.

Wir glauben, also spielen wir. Und das dieses Wochenende bei der KSOU, quasi die Welt Serie of Kufstein. In Europa. Also Österreich. Zwei Tage spielen, zwei Tage Spaß und Rotwein. Halleluja.

 

udo kufstein series


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