Der milliardenschwere Unternehmer und begeisterte Pokerspieler Chamath Palihapitiya hat auf Twitter die Idee einer neuen High-Stakes-Pokerturnierserie vorgestellt. Diese soll sich von bestehenden Formaten dadurch unterscheiden, dass sie Spielern das Tragen von Gesichtsmasken und Sonnenbrillen sowie den Konsum von Freizeitdrogen untersagt. Auch leistungssteigernde Substanzen wie Ritalin und Adderall sollen verboten sein.
Palihapitiya, Gründer von Social Capital und früherer Facebook-Manager, ist in der Pokerszene kein Unbekannter. Er nimmt regelmäßig an hochkarätigen Partien teil und ist ein enger Freund des Pokerprofis Phil Hellmuth, der sich wiederholt für ein Maskenverbot am Tisch ausgesprochen hat.
Trotz der strikten Drogenpolitik des geplanten Pokerevents bleibe Alkohol erlaubt, wie Palihapitiya auf eine Anfrage hin bestätigte. Um die Regeln durchzusetzen, sollen sich teilnehmende Spieler einem Drogentest unterziehen müssen.
Konkurrenz für bestehende Poker-Touren
Die geplanten Turniere sollen nicht nur Preisgelder in Millionenhöhe bieten, sondern auch mit „vernünftigen Spielzeiten und Formaten“ punkten. Laut Palihapitiya sollen die Events lange, anstrengende Spielsessions vermeiden und stattdessen ein ausgewogeneres Tempo bieten.
Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal der geplanten Turniere ist eine strenge Regelauslegung bezüglich der Spielumgebung. Neben dem Drogen- und Maskenverbot geht es auch um eine transparente, konzentrierte Spielatmosphäre, die von ablenkenden Faktoren befreit ist.
Das neue Format könnte damit eine Alternative zu etablierten Turnierserien wie der PokerGO Tour und der World Series of Poker (WSOP) darstellen. Besonders interessant: Hellmuth, der kürzlich ankündigte, das WSOP Main Event 2025 wegen des langen und anstrengenden Turnierverlaufs auszulassen, könnte eine treibende Kraft hinter Palihapitiyas Idee sein.
Expertenmeinungen gehen auseinander
Die Poker-Community reagierte gespalten auf die Pläne. Während einige Top-Profis wie Shaun Deeb ihre Unterstützung signalisierten und sich sogar beteiligen würden, gab es auch kritische Stimmen. Daniel Negreanu warnte davor, Kalifornien als Veranstaltungsort zu wählen, da die hohen Steuern das Preisgeld empfindlich schmälern würden.
Ob und wann die Tour tatsächlich an den Start geht, bleibt jedoch abzuwarten. Besonders die Frage nach der tatsächlichen Umsetzung sorgt für Diskussionen: Kann sich eine Poker-Tour mit so klaren Restriktionen gegen etablierte Events durchsetzen? Oder schreckt das Konzept am Ende mehr Spieler ab, als es anzieht?
Sollte das Vorhaben umgesetzt werden, könnte es eine der ungewöhnlichsten Pokerturnierserien der Welt werden und die Diskussion um faire Wettkampfbedingungen im Poker neu entfachen.