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Negreanu und sein Nein zur Onyx Series

Dass Full Tilt und PokerStars Konkurrenten sind, ist hinlänglich bekannt. Der Glaube, dass Full Tilt mit einer neuen Turnierserie eine Alternative zur EPT bringen würde, hat sich mit der Bekanntgabe der Onyx Series als falsch herausgestellt. Und nicht nur die Spieler zweifeln an der neuen Serie, PokerStars Pro Daniel Negreanu tut dies in der Öffentlichkeit über Twitter.

Als Full Tilt die Onyx Series mit Buy-ins zwischen $100.000 und $300.000 bekannt gab, war der kollektive Gedanke der Pokergemeinde „Und wer soll das spielen?“ Zwar werden auf Full Tilt neben den unzähligen Steps und Satellites sogar Freerolls angeboten, aber mit einem Ansturm braucht man dennoch nicht rechnen. Dafür sind die Buy-ins definitiv zu hoch.

Via Twitter hat jetzt auch Daniel Negreanu seinen Unmut zur Serie kundgetan. Zunächst sei da das Terminproblem. Das erste der sechs Events findet am 11. und 12. Mai in Las Vegas statt, wobei noch kein Casino angegeben wurde. Zur selben Zeit weilt aber eigentlich alles, was Rang und Namen hat, in Madrid, denn von 9. bis 12. Mai wird dort das Grand Final der EPT gespielt – und das war bislang auch immer ein Fixpunkt im Kalender der Full Tilt Pros.

Der zweite Punkt, der Negreanu – und nicht nur ihn – massiv stört, ist der Zeitfaktor. Denn obwohl noch keine Struktur bekannt ist, kann man doch davon ausgehen, dass bei einem Zwei Tages Event der Time Table nicht viel Spielraum lässt. Viele Chips mag es ja geben, aber von Deepstack wird man dennoch weit entfernt sein. Bei Negreanu hört sich das im Twitter-Feed dann so an: „Would have absolutely played but being a structure geek I’m not looking to take poker back 20 years with crapshoots on TV. This is so dumb“.

Die Sache mit der TV-Aufzeichnung und angekündigten Übertagung auf über 40 Sendern weltweit, mag zwar wieder ein Anreiz für manche Spieler sein, aber wer sieht sich schon gerne an, wenn jemand drei Minuten überlegt, um dann doch zu folden. Bei einem Live-Stream sehen Pokerspieler und wirklich Pokerinteressierte zu und finden das normal, aber für ein breites Publikum ist das nur nachbereitet und spannend zusammengeschnitten vertretbar. Und genau deshalb zündet Full Tilt auch hier noch den Turbo, denn jeder Spieler hat maximal 30 Sekunden Zeit, seine Aktion zu tätigen. Jeder Spieler bekommt als besonderen Bonus drei „Time Chips“. Zwei davon haben einen Wert von 30 Sekunden, einer für zwei Minuten Bedenkzeit.

Ob die Onyx Serie wirklich ein Erfolg wird, bleibt abzuwarten und vor allem auch, wie viele Teilnehmer als Erfolg gewertet werden. Daniel Negreanu wird auf jeden Fall nicht mitspielen und die PokerStars Pros werden zur Onyx Premiere eher beim Grand Final der EPT zu finden sein. Bleiben noch die Full Tilt Pros, aber die hätten – um es mit bösen Worten von einigen Spielern zu sagen – gleich am Pokertisch der Pressekonferenz ein Homegame starten können.


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