Kolumnen

Neue Studien

Laut einer aktuellen Studie sind Frauen zehn Tage im Jahr schlecht gelaunt. Gut, diese Studie wurde am 11. Januar beendet und ist daher nicht ganz aussagekräftig. Laut einer wesentlich interessanteren Studie wirkt sich der regelmäßige Genuss von Rotwein positiv auf das Anti-Aging-Hormon im Körper aus. Diese Studie wurde vom Winzerverband Italien-Ost in Auftrag gegeben.

Udo_montejWirklich relevant und wirklich wissenswert ist allerdings die neueste Langzeitstudie der medizinischen Fakultät der Swedish Central University, die besagt, das 48 Prozent aller regelmäßig pokerspielenden Männer zwischen 20 und 45 Jahren zum Borderline-Syndrom neigen. Also das, was wir Hobbymediziner und mit hohem Intellekt ausgestatteten Menschen als differentialdiagnostisches Problem bezeichnen. Die Charakterisierung für eine Persönlichkeitsstörung, die durch Instabilität im Handeln und in Beziehungen zu anderen Spielern, aber auch durch Impulsivität; durch Stimmungsschwankungen und ein verzerrtes Selbstbild gezeichnet ist.

Bestimmte Bereiche des Handelns sind beeinträchtigt, etwa das Rereraise mit 7 5. Bereiche der Gefühle sind betroffen, vor allem die Reaktion auf den River. Und auch, darauf weisen die Mediziner dieser Studie explizit hin, treten Störungen vor allem im Denkablauf statt. Meistens auffällig beim Warten auf den Bauchschuss und beim Bezahlen in der Hoffnung auf Runner Runner Herz. Diese dissoziativen Störungen kommen dann mit Depressionen einher. Aber nicht mit Selbsterkenntnis. Denn generell sind immer die anderen die Schuldigen. Entweder die Spieler; gerne auch mal der Dealer oder sogar die hübsche junge Frau, die für den Cash Game Bereich zuständig ist. Nennen wir sie einfach mal Sabine.

Eine hohe Komorbidität besteht auch zu anderen Störungen der eigenen Persönlichkeit, etwa in der drastischen Überschätzung seines Aussehens und damit in direkter Weise verbunden mit der Wirkung auf das andere Geschlecht. Nein, du siehst nicht aus wie George Clooney. Du hast eher ein Radiogesicht. Nein, du bist nicht charmant. Geh, schleich di. Verpiss dich.

In unserem psychoanalytischen Verständnis, bei eingehender Betrachtung der Gegenspieler, stellen wir natürlich oft neurotische Verhaltensmuster fest. Auch ohne diese immer genauestens bezeichnen zu können. So clever sind wir aber. Und auch so eingebildet. Und so gut im Umgang mit den Karten. Ja, wenn doch nur alle so wären wie wir.

Nun, jetzt an dieser Stelle wird es mir dann doch zu medizinisch, zu fachlich und auch zu traurig. Da halte ich mich persönlich jetzt lieber an die Rotweinstudie. Prösterchen. In der nächsten Woche kommen dann auch wieder die eher heiteren Themen aufs Papier. Vielleicht sogar ein paar von den total drolligen Katzenvideos. Oder zwei Hamster beim Heads Up.

 


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