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Neues vom Pokerfloor Berlin-Hasenheide

Seit Mitte August 2009 betreibt die Spielbank Berlin Potsdamer Platz in der Dépendance des Automatencasinos Hasenheide einen zweiten Pokerfloor mit vier Tischen. Nach dem ersten Bericht hier nun eine Zwischenbilanz mit Licht und Schatten nach knapp zwei Monaten.

Mittlerweile tägliche Pokeraction

Die Hasenheide fungierte zunächst als eine Art „Zulieferbetrieb“ für die Spielbank am Potsdamer Platz. Nur an drei Tagen (Montag, Donnerstag, Freitag) der Woche wurden Satellite-Turniere und Cashgames veranstaltet, als Turniergewinne winkten Tickets für die höherpreisigen Dienstags-, Freitags- und Samstagsturniere am Potsdamer Platz.  Aber die Gäste wollten mehr und sehr schnell wurde das Angebot auf tägliches Spiel erweitert. Das Angebot gestaltet sich zurzeit wie folgt:

MONTAG: SATELLITE FÜR DAS 105 € TURNIER AM POTSDAMER PLATZ – BUY IN 15 €
DIENSTAG: FREEZE OUT TURNIER – BUY IN 30 €
MITTWOCH: FREEZE OUT TURNIER – BUY IN 30 €
DONNERSTAG: SATELLITE FÜR DAS 210 € TURNIER AM POTSDAMER PLATZ – BUY IN 15 €
FREITAG: SATELLITE FÜR DAS 102,50 € TURNIER AM POTSDAMER PLATZ – BUY IN 15 €
SAMSTAG: „CRAZY PINEAPPLE“ FREEZE OUT POT LIMIT TURNIER – BUY IN 30 € – STARTSTACK 5.000
SONNTAG: UNLIMITED REBUY TURNIER – BUY IN 15 €

Ein Tisch wird täglich für Cashgames bereitgehalten, gespielt wird No Limit Hold’em mit Blinds 1/2.

Pokerfloor Hasenheide

Crazy Pineapple für die Actionjunkies

Ein besonderes Highlight ist das immer stark frequentierte Samstagsturnier, wenn Potlimit Crazy Pineapple gespielt wird. Diese actionreiche Pokervariante könnte man sehr vereinfacht als Hybrid zwischen Texas Hold’em und Omaha betrachten. Jeder Spieler bekommt zunächst drei Karten. Nach der Flopbet muss dann eine der drei Holecards abgelegt werden und das Spiel geht wie normales Texas Hold’em weiter. Die Dynamik im Spiel ergibt sich aus der höheren Zahl an Kombinationsmöglichkeiten bis zum Flop, denn mit drei Startkarten hat man zunächst auch drei Hold’em Starthände und Draws lassen sich profitabler spielen. Wem es bei Hold’em an Action mangelt, der sollte unbedingt einmal Crazy Pineapple versuchen.

Keine babylonische Sprachverwirrung mehr

An den Tischen herrschte anfangs – vorsichtig formuliert – eine ziemliche Disziplinlosigkeit. Es wurde auch während laufender Partien in allen möglichen Sprachen parliert und telefoniert. Dieses unakzeptable Verhalten wurde zunächst nicht konsequent unterbunden und in Diskussionsforen wurde es entsprechend moniert. Mittlerweile hat sich die Disziplin deutlich verbessert. Zu jedem Turnierbeginn kommt eine deutliche Ansage des Floorman, dass nur Deutsch oder Englisch gesprochen werden darf und dass Handytelefonate nicht erwünscht sind.
Und es funktioniert! Angesichts der menschlichen Natur kann das nur bedeuten, dass hier bereits Sanktionen ausgesprochen worden sind. Auf Anfrage bestätigt das dann auch ein Floorman mit Augenzwinkern.

Andrang immer groß

Besonders die Satellites am Donnerstag mit Starttickets für das 210 € Freitagsturnier am Potsdamer Platz sind heiß begehrt. Mittlerweile kommen auch viele Turnier-Regulars vom Potsdamer Platz, und versuchen, sich ein preiswertes Ticket für den Folgetag zu erspielen. Da nur maximal 30 Plätze vergeben werden, herrscht bei der Anmeldung um 18:45 Uhr immer ein enormes Gedränge. Und es scheint, als wollte die Spielbank Berlin die negativen Erfahrungen beim Turniermanagement im Sommers 2008 jetzt in der Hasenheide wiederholen. Damals kam es wegen der langen Wartezeiten und dem großen Andrang zu Unzufriedenheit und Streitereien unter den Gästen, weil es passieren konnte, dass man mehr als eine Stunde in der Warteschlange stehen musste, nur um dann am Rezeptionstresen zu erfahren, dass alle Plätze ausverkauft sind.

In der Hasenheide läuft es in diesen Tagen leider fast genauso ab. Allerdings bildet sich dort gar nicht erst eine Warteschlange – das ist wegen der räumlichen Gegebenheiten nahezu unmöglich -, sondern eine undisziplinierte Masse an Wartenden. Viele überbrücken die Wartezeit mit Automatenspiel oder am elektronischen Pokertisch. Sobald die Anmeldung geöffnet wird, geht das Chaos los. Alles stürmt in Richtung Counter, es wird gedrängelt, um an eines der begehrten 30 Starttickets zu kommen. Es kommt zu Streitereien („ich war viel früher hier als Du!“), es wird zugelassen, dass Spieler mehrere Tickets kaufen. Folge: Andere Spieler müssen abgewiesen werden, es kommt wieder zu Unzufriedenheit. Hier besteht dringender Nachbesserungsbedarf bei der Organisation.

Fazit: Die Spielbank Berlin hat mit der Eröffnung des zweiten Pokerfloor zweifellos den richtigen Schritt getan. Das Angebot wird angenommen, die Nachfrage ist vorhanden, damit erweis sich die unternehmerische Entscheidung zur Expansion als richtig. Jetzt gilt es, durch geeignete organisatorische Maßnahmen das Gästeaufkommen richtig zu managen.


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