Kolumnen

Offener Brief an die Kollegen von Pokerolymp

Liebe Freunde, Kollegen und Mitstreiter,

Ihr wisst, dass ich Euch mag. Ihr wisst, dass ich Euch viel zu verdanken habe. Und Ihr wisst, dass niemals ein böses Wort über Euch über meine Lippen kommen würde.
Und nun schon gar nicht mehr. War ich letztes Jahr noch sauer, traurig und enttäuscht, so habt Ihr dieses Jahr alles richtig gemacht und ich bin verdientermassen die Luftnummer des Jahres geworden.

Ich bin in der Tat der Schlechteste der fünf Nominierten. Dieses kann ich sogar nachweisen – anhand meiner letzten 1.500 gespielten und 1.800 nicht gespielten Händen, die ich alle sorgsam notiert habe und den Herren Kalhamer, Strassmann und Golser zur Auswertung übermittelt habe. Von „katastrophal“ bis hin zu „such Dir ein anderes Hobby“ waren die realistischen Beschreibungen.

Hätte ich nicht gewonnen, hätte ich mir rechtliche Schritte vorbehalten und auf Wiederherstellung meines guten Rufes geklagt; ich hätte die Wahl  angezweifelt und auf eine öffentliche Auszählung der abgegeben Stimmen bestanden.

Für Lothar Matthäus tut es mir persönlich leid, aber wenn er so weiter macht wie bisher, ist er einer der Topfavoriten für das nächste Jahr. Ja, ich weiß, die Breite an der Spitze ist dichter geworden, dennoch bin ich streng wissenschaftlich betrachtet, der schlechteste der fünf nominierten Spieler. Ich bin die einzig wahre Luftpumpe der Pokernation. Manch einer gelangt deshalb an die Spitze, weil er keine Fähigkeiten besitzt, derentwegen man ihn unten festhalten möchte.

Und Matthäus hat ja schon den ein oder anderen Titel geholt. Für mich persönlich allerdings ist es mein erster Sieg in meinem kleinen, langweiligen Leben. Endlich habe auch ich einmal ein Erfolgserlebnis gehabt. Und ich habe dafür gekämpft, ich habe mein Bestes gegeben.

Dafür Euch, liebe Kollegen, Freund und Mitstreiter von Olymp meinen herzlichsten Dank, auch im Namen meiner Familie und natürlich im Namen meines mich sponsernden Partners Betsson. Ich glaube, auch die wissen spätestens jetzt, dass sie alles richtig gemacht haben.

Mein Dank gilt außerdem meinen zahlreichen, mich wählenden Fans. Ihr seid die Größten; ihr seid meine Familie. Ich verspreche Euch allen, auch in diesen Zeiten meines größten Triumphes derselbe Gartenbach zu bleiben, der ich schon immer war.

Und ich verspreche Euch, ich werde die nächsten Monate alles geben, um auch im nächsten Jahr wieder auf dem Olymp der größten Luftnummern zu stehen. Ich habe es verdient. Wer im Leben selbst kein Ziel hat, kann wenigstens die anderen am Vorankommen stören.

Und nun geh ich feiern!


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