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Online Glücksspiel – Profitiert der Schwarzmarkt durch die Regulierung?

Eine Umfrage im Vereinigten Königreich hat ergeben, dass Kunden die strengen Auflagen bei lizenzierten Buchmachern alles andere als begrüßen. Fast jeder sechste der Befragten spielt deshalb bei illegalen Anbietern oder kennt zumindest jemanden, der dort spielt.

Racing TV ist ein Sender, der die Pferderennen der britischen Inseln streamt. Das Mutterunternehmen Racecourse Media Group (RMG) veröffentlichte nun eine Umfrage, die bei Kunden von Racing TV durchgeführt wurde.

Auch wenn RMG mit dem hauseigenen Affiliate-Programm durchaus einen Interessenkonflikt hat, was die Regulierung betrifft, so sind die Ergebnisse dennoch spannend.

Von 3.469 Befragten gaben rund 80 % an, dass sie gegen Limits bei Buchmachern sind. Insbesondere die Offenlegung privater Daten, wie Einkünfte und Ausgaben, stört viele Kunden. Etwa 92 % von 3.237 Befragten gaben an, dass sie zu einem Buchmacher wechseln würden, wenn dieser nicht die Finanzen durchleuchtet.

Von 3.575 Befragten gaben etwa 22 % an, dass sie von Anbietern bereits gebeten wurden, ihre Kontodetails offenzulegen. Knapp über die Hälfte davon, verweigerten dies.

Spannend ist sicherlich, dass rund 15 % von 3.539 Befragten angaben, entweder bei einem nicht lizenzierten Buchmacher zu wetten, oder jemanden kennen, der dort spielt.

Die Umfrage der RMG ist nicht zufällig durchgeführt worden. Aktuell arbeitet die Regierung an einer Reform der Glücksspielgesetze. Das sogenannte White Paper soll dabei als Leitfaden dienen. Aufgrund der politischen Turbulenzen im Vereinigten Königreich lässt dieses jedoch auf sich warten.

Anbieter befürchten, dass durch noch strengere Auflagen, mehr Kunden auf den nicht regulierten Markt getrieben werden. Damit wäre das Ziel Spielerschutz verpasst. Insbesondere diejenigen, deren Spielverhalten als problematisch eingestuft wird, scheuen sich nicht davor, ihr Geld bei nicht lizenzierten Anbietern einzuzahlen.


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