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Black Friday – Richter stimmt nun doch dem Deal für Campos zu

Das amerikanische Justizministerium hat mit dem Black Friday die Pokerwelt auf den Kopf gestellt. Die Bilanz nach knapp über einem Jahr ist jedoch ernüchternd. Zwar wurden die drei größten Anbieter von Online Poker vom Markt gedrängt, doch von den angekündigten harten Strafen gegen die Verantwortlichen ist bisher keine verhängt worden. Nach und nach einigten sich die Angeklagten mit der Staatsanwaltschaft. So nun auch John Campos.

Insgesamt elf Verantwortliche wurden vom FBI gesucht. Darunter auch Chad Elie und John Campos. Die beiden Amerikaner waren bei der SunFirst Bank tätig und sorgten dafür, dass Kunden bei Pokerräumen ein- und auszahlen konnten.

Campos und Elie landeten schnell vor Gericht und versuchten von Anfang an einer Haftstrafe zu entgehen. Unter anderem argumentierten sie, dass Poker kein Glücksspiel sei und daher nicht unter die Restriktionen des Unlawful Internet Gambling Enforcement Act (UIGEA) fallen würde. Genutzt hat es nicht.

Die Staatsanwaltschaft war jedoch bereit, bei einem Schuldgeständnis beide Augen zuzudrücken. Chad Elie bekannte sich Ende März für schuldig und kam mit einer $500.000 Strafe sowie sechs bis zwölf Monaten Gefängnis davon. Das endgültige Urteil wird am 3. Oktober gesprochen.

Kurz darauf hat sich John Campos ebenfalls für schuldig bekannt, doch der zuständige Richter wollte dies nicht so einfach hinnehmen. Lewis Kaplan sprach deutliche Worte an die Staatsanwaltschaft: „Im Grunde sehen sie doch von einer Strafverfolgung ab?“ Zudem wies er darauf hin, dass er einen Deal ablehnen kann und es so zu einer regulären Verhandlung kommt.

Nun hat sich Richter Kaplan umstimmen lassen. In einem Brief von der Staatsanwaltschaft sprachen sich Preet Bharara, Arlo Devlin-Brown und Andrew D. Goldstein für ein mildes Urteil aus. Lewis Kaplan ließ sich überzeugen und stimmte dem Deal zu. John Campos wird nun am 27. Juni vor Gericht berufen, wo ihn eine Haftstrafe von bis zu sechs Monaten erwartet. Zudem bekommt er ein lebenslanges Berufsverbot als Bänker. Fast zeitgleich hat das TIME Magazine Staatsanwalt Preet Bharara in die Liste der 100 einflussreichsten Menschen der Welt aufgenommen. Der in Indien geborene gilt als ‚Mastermind‘ hinter dem Black Friday.


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