News

PartyGaming zahlt Riesenentschädigung an die US-Regierung

Nach über zwei Jahren intensivster Verhandlungen steht nun fest, dass PartyGaming, unter anderem Betreiber von PartyPoker, eine Entschädigung von $105.000.000 an die US Behörden zahlt und damit die Strafsache gegen das Unternehmen nicht weiter verfolgt wird.

Ein wenig eigenartig mutet die Sache schon an. PartyGaming hat sich mit dem Inkrafttreten des Unlawful Internet Gambling Enforcement Acts (UIGEA) im Oktober 2006 aus dem US-amerikanischen Markt zurückgezogen. Das Spielangebot auf PartyGaming war mit sofortiger Wirkung für US-Bürger unzugänglich und vor allem PartyPoker musste schwere Einbrüche bei den Userzahlen hinnehmen. Die Aktie des an der Londoner Börse notierten Unternehmen fiel ins Bodenlose und erst langsam befindet man sich wieder auf dem Wege der Besserung.

Und dennoch war PartyGaming stets im Visier der US-Behörden. Erst im Dezember wurde PartyPoker Mitbegründer Anurag Dikshit schuldig gesprochen, illegales Glücksspiel im Internet angeboten zu haben, und stimmte einer Entschädigungszahlung von $300.000.000 zu. Nur vier Monate später präsentiert PartyGaming eine Einigung mit den US-Justizbehörden und verkündet es als Erfolg, bis September 2012 insgesamt $105.000.000 Entschädigungszahlung zu leisten.

Die Geschäftsführung sieht den Abschluss des Verfahrens als Basis für einen Wiedereinstieg von PartyGaming in den US-amerikanischen Markt. Nach Ostern will der Kongressabgeordnete Barney Frank endlich seine eigene Gesetzesvorlage in den Kongress einbringen und so den unsäglichen UIGEA für Online-Pokerseiten unschädlich machen. Natürlich wäre PartyGaming an einer Rückkehr in die USA interessiert, schließlich hatte man dort die meisten User. Doch so lange wie es für die Einigung mit den Justizbehörden gedauert hat, solange wird es auch noch dauern, bis der Kongress in Amerika endlich in Schwung kommt. Seit der Wahl Obamas zum Präsidenten und den jüngsten Gerichtsentscheidungen hoffen Millionen amerikanischer Pokerspieler auf eine Lösung des UIGEA Problems.

Wie lange diese noch auf sich warten lässt, ist nicht abzusehen. Und warum nur PartyGaming ins Visier der Ermittler geriet und andere Seiten nicht, wird ein ewiges Geheimnis bleiben. Den dass PartyGaming ein breiteres Angebot als Poker hat, kann nicht alleine der Grund sein. Fakt ist, dass sich die US-Behörden über eine gewaltige Finanzspritze freuen dürfen und das kommt ja nicht zum schlechtesten Zeitpunkt. Vielleicht ist aber auch genau das mit ein Grund, dass die Chancen auf eine Legalisierung und Regulierung von Online-Poker sehr gut stehen.


Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments