Kolumnen

Pech im Spiel, Glück beim Onanieren

Vor zwei Monaten gab es den offiziellen Weltglückstag. Den kenne ich beim Poker nur vom Hörensagen.
Wir sind alle Fische. Und schwimmen im selben Teich. Die meisten aber in die falsche Richtung. Oder sie werden gefressen. Ja, ich bin auch so ein Opfer. Das Glück ist mir nicht wirklich hold. Also, beim Pokern meine ich. Ab und zu mal schaut es um die Ecke und lächelt mich an. Dann aber taucht es wieder für Monate unter; vor allem in entscheidenden Situationen.

Ich weiß, den meisten von uns geht es so. Wenn wir nicht gerade Fedor heißen. Und trotzdem; und das ist eines der Mysterien und ein Großteil der Faszination rund um unseren Sport; liebe wir es. Immer und immer wieder. Immer wieder aufs Neue. Liebe ist eine tolle Krankheit, sagte einmal ein kluger Mann. Poker ist auch eine tolle Krankheit, sage ich. Es macht wie die Liebe auch wohlig, warm und heiß. Wie schon auf Pettingebene beim Küssen und Kuscheln schüttet unser Körper Endorphine und Oxytocin aus, wenn wir Top Two treffen. Beim gefloppten Fläsch wird meistens sogar das Höschen nass.

Und deshalb ignoriere ich auch das Pech beim Pokern. Ers kann mich mal gepflegt am Arsch lecken. Wie Stress übrigens auch. Und betrunkene Frauen, die trotz 1,8 Promille nichts von mir wollen. Ich kann sowieso nicht so pokern und nicht so leben, dass es allen anderen gefällt.

Ja, das ist eine schöne Einstellung. Schön übrigens vom Autor, dass er bislang keinen einen Altherrenwitz über das Onanieren gebracht hat, sondern sich rein aufs Kartenvergleichen konzentriert hat. Sehr schön.


Abonnieren
Benachrichtige mich bei
3 Comments
Inline Feedbacks
View all comments