Kolumnen

Poker – Kunst oder Gebrauchsgegenstand?

Karten statt mannigfach duplizierten Suppendosen auf Leinwand.
Casinos, die sich als Galerien verstehen.
Schönheit im Überfluss. Kein Verzicht auf Lebensfreude. Opulente Art.
Fedor Holz, der Dürer der Neuzeit.

Poker als Skulptur der Moderne, als inspirierender kreativer Austausch. Nicht von allen zu verstehen, teilweise erst in der zweiten oder dritten Ebene erkennbar.

Eine Palette voller schillernden Farben, die von Künstlern eingesetzt werden, um Bilder zu erschaffen. Eins schöner als das andere. Mit dem Royal Flush als Mona Lisa. (Das ist übrigens der Künstlername von Jessica T.)

Poker als zeitgenössische Popart; mehr Jugendstil als Barock und Klarinettensonaten.
Liebe, Harmonie, ein gelingendes Leben durch künstlerische Kompositionen in all seinen Kombinationen.

Übertreibe ich? Überhöhe ich die funkelnde Schönheit des Spiels? Verkenne ich aus Betriebsblindheit die Bedeutung des Spiels? Gehe ich zu weit in meinem Urteil, bin ich zu weit gesprungen? Ist es zu konstruiert? Mag sein; aber auch das ist ein Teil des Wesens von Kunst. Ihr Banausen.

Ist das Spiel tatsächlich eine Kunstform? Oder doch eher triviale Freizeitbeschäftigung von Sonnenbrillenträgern? Die Ansammlung von Kapuzenpullibesitzern?

Ist Poker denn dann doch nur ein Gebrauchsgegenstand; weit entfernt von Darbietungen von Chagall oder Mozart? Ist ein Fabergé-Ei schöner als ein Pik-Flush? Für die Nichtkunstkenner unter meinen geschätzten Lesern – es gibt exakt genauso viel Kaiserliche Fabergé-Eier wie Karten in unserem Spiel; nämlich 52. Sechs allerdings gelten als verschollen. Eier also. Manchmal vermisst man auch über Stunden die Asse; aber das ist eine andere Geschichte. Und der künstlerischen Ungeschicktheit des Dealers zuzuschreiben.

Ist Poker wirklich nur Malen nach Zahlen? Mit lediglich zwei Zahlen, von allen zu verstehen? Spiegelt das Spiel in Wirklichkeit nur die spielerische Unbegabtheit der Frühwerke von Joseph Beuys? Kann das weg?

Apropos weg.
Ich habe zuende geschrieben. Zuende gemalt mit Buchstaben. Für heute. Bald versuche ich es wieder. Mit der Kunst der Worte. Unikate der Pokerbeschreibung. Künstlerisch wertvoll.


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