Der aus Atlantic City stammende Pokerspieler Daniel Demissie hat eine Schadenersatzklage in Höhe von 12,5 Millionen US-$ gegen Caesars Entertainment, die Polizei von Las Vegas (LVMPD) sowie weitere Beteiligte eingereicht. Hintergrund ist eine Verhaftung im Juni 2023, bei der Demissie nach eigenen Angaben zu Unrecht wegen Betrugsverdacht beim Spielen an Slotmaschinen festgenommen worden sei.
Die Vorwürfe wurden später fallen gelassen, doch die Folgen für Demissie waren gravierend: 30 Stunden Haft, ein achtmonatiges Hausverbot am Las Vegas Strip sowie die Aufnahme in eine Datenbank für Wiederholungstäter, die normalerweise Personen mit Drogen- oder Prostitutionsdelikten vorbehalten ist.
Umfangreiche Überwachung nach Verhaftung
Auch im Nachgang der Verhaftung habe der Poker-Profi die Härte des Gesetzes zu spüren bekommen. Laut der 67-seitigen Klageschrift habe Demissies Registrierung in der Datenbank eine massive verdeckte Operation von Bundesbehörden ausgelöst – mit rund 30.000 involvierten Ermittlern, Informanten und weiteren Kräften. Diese Überwachung habe zu täglichen Drogenrazzien in seiner Nähe sowie zu gezielten Versuchen, ihn strafrechtlich zu belasten, geführt.
Der 48-Jährige sprach von „anhaltender Angst“, „emotionalem Stress“ und einer massiven Rufschädigung. Er befürchte, dass ihm weiterhin Beweismittel untergeschoben oder falsche Anschuldigungen gegen ihn gemacht werden könnten.
Zweifel an Verfassungsmäßigkeit des Glücksspielgesetzes
Ein zentrales Element der Klage ist die Kritik an dem Gesetz NRS 465.070(3), das betrügerisches Verhalten an Glücksspielautomaten unter Strafe stellt. Demissie argumentiert, das Gesetz sei „verfassungswidrig vage“ und lasse zu viel Interpretationsspielraum für Behörden.
Er selbst sei an sogenannten „Advantage Play“-Automaten lediglich strategisch vorgegangen, habe aber nicht betrogen. Die Ermittler hingegen warfen ihm vor, sich mehrfach mit TITO-Vouchers an Automaten bedient zu haben, ohne eine gültige Spielberechtigung gehabt zu haben – ein Vorwurf, den Demissie vehement bestreitet.
Ablauf der Festnahme wirft Fragen auf
Laut der Klage habe sich Demissie am 17. Juni 2023 im Flamingo aufgehalten, als er nach Spielen an verschiedenen Automaten und dem Einlösen mehrerer geringwertiger Gutscheine (teils unter 1 US-$) von den Detectives Lea und West festgenommen worden sei.
Ohne klare Begründung und ohne Kenntnis über den angeblichen Betrug sei er abgeführt, vom Sicherheitspersonal mit einem Platzverweis belegt und später ins Clark County Detention Center überstellt worden. Die Festnahme sei laut Klageschrift unter dem Vorwand fingierter Beweise und angeblich falscher Aussagen der Beamten erfolgt.
Weder Caesars Entertainment noch das Las Vegas Municipal Police Department haben bislang eine Stellungnahme zu den Vorwürfen abgegeben.