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Poker im Wohnzimmer bald legal? North Carolina plant Gesetzesänderung

Poker im Wohnzimmer bald legal? North Carolina plant Gesetzesänderung

Ein neuer Gesetzentwurf in North Carolina sorgt für Aufsehen: Wer zu Hause oder im Clubhaus mit Freunden Karten spielt und dabei um Geld wettet, könnte künftig legal handeln. Der Justizausschuss des Repräsentantenhauses hat das Vorhaben am Dienstag mit 7:3 Stimmen gebilligt. 

Die Freiheitsstatue in New York City

Damit nähert sich der US-Bundesstaat einem Paradigmenwechsel an – bislang ist privates Glücksspiel ausdrücklich verboten. Zwar wird das Gesetz selten durchgesetzt, doch der republikanische Abgeordnete David Willis will mit seinem Vorschlag für Rechtssicherheit sorgen.

Willis sieht darin eine überfällige Korrektur: „Niemand setzt sein Haus aufs Spiel, niemand verliert die Hypothek“, sagte er gegenüber dem lokalen Sender WRAL. Der Politiker betont, dass es nicht darum gehe, organisierte Glücksspiele zu legalisieren, sondern lediglich geselliges Spiel unter Freunden zu entkriminalisieren.

Auslöser für den Gesetzentwurf war eine Auseinandersetzung eines Bewohners aus Willis’ Wahlkreis mit dessen Hausverwaltung, die private Spielabende unterbinden wollte. 

Gesetz mit klaren Grenzen

Der Entwurf, offiziell als House Bill 424 registriert, ergänzt das bestehende Glücksspielgesetz um eine vierte Ausnahmeregelung. Demnach sollen private Spiele in Wohnungen, Häusern oder Gemeinschaftseinrichtungen erlaubt sein – allerdings unter strengen Bedingungen: Es darf kein Eintritt verlangt werden, keine Gebühr für Sitzplätze anfallen, und niemand darf wirtschaftlich vom Spiel profitieren, außer durch eigene Gewinne. Slotmaschinen und elektronische Glücksspielgeräte bleiben weiterhin verboten.

Ein Blick ins aktuelle Strafmaß zeigt, wie hart das Gesetz bislang war:

Verstoß Einstufung laut geltendem Recht Mögliche Strafe
Erstes Vergehen Class 1 Vergehen Bis zu 120 Tage Haft oder Geldstrafe
Zweites Vergehen Class H Verbrechen 4 bis 25 Monate Haft (teilweise auf Bewährung möglich)
Drittes Vergehen Class G Verbrechen 8 bis 31 Monate Haft (häufig ohne Bewährung)

Mit dem neuen Gesetzentwurf würden diese Sanktionen in sozialen Spielkontexten künftig wegfallen.

Kritik: Türöffner für illegales Glücksspiel?

Doch nicht alle im Parlament geben sich überzeugt. Sowohl der republikanische Abgeordnete Dean Arp als auch seine demokratische Kollegin Pricey Harrison äußerten Bedenken. Arp befürchtet, dass durch ungenaue Formulierungen künftig auch Casino-ähnliche Angebote in Wohnhäusern entstehen könnten. Harrison pflichtete dem bei: Zwar halte sie das aktuelle Verbot für überzogen, doch sie warnt vor unbeabsichtigten Folgen, etwa der Ausweitung organisierter Glücksspielringe.

Willis zeigt sich derweil offen für Nachbesserungen am Gesetzestext. Wichtig sei ihm, dass keine wirtschaftlichen Interessen das Spiel prägen – das Gesetz solle Freizeitspielern dienen, nicht professionellen Glücksspielveranstaltern.

Nach der Billigung durch den Justizausschuss steht als nächstes das Rules Committee an, bevor das Gesetz dem gesamten Repräsentantenhaus und dem Senat zur Abstimmung vorgelegt wird.


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