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Pokerpeople in Berlin: Bernd Plätrich – Immer für den Gast

„Ich bin Floorman und mitverantwortlich für die Turniergestaltung im Pokerfloor“, teilt Bernd Plätrich lakonisch auf die Frage nach seiner Funktion mit. Diese Untertreibung zeugt von Bescheidenheit. Allerdings – wenn es in der Spielbank Berlin am Potsdamer Platz um Turnierdesign, -modifikation und -neuentwicklung geht, ist Bernd Plätrich als „Mastermind“ immer prägend dabei.

Er ist ein Berliner Urgestein und als bekennender Fußballfan seit Jahrzehnten Mitglied bei „Hertha“. Aufgewachsen im Bezirk Charlottenburg kam er nach einer Ausbildung zum Gastronomiefachmann 1981 über eine Stellenanzeige zur Spielbank Berlin. Er durchlief erfolgreich sämtliche Ausbildungskurse einer Croupierlaufbahn, arbeitete am Roulette, Black Jack und seit der Einführung von Poker Anfang der 90er-Jahre auch als Dealer für Poker. Er sammelte seine Erfahrungen bei Seven-Card Stud und erinnert sich sehr gut an Partien aus DM-Zeiten, als es um Pötte ging, die bei Limits von 10/20 oder 10-50 häufig die 1.000-,  2.000-Marke oder bei Pot-Limit auch fünfstellige DM-Beträge überschritten. Das sind fast schon nostalgische Erinnerungen. Sollte allerdings heute bei seinen Gästen vermehrt der Wunsch nach Seven-Card Stud geäußert werden, wäre er der Erste, der die praktische Umsetzung befürworten würde.

Im Jahr 2006 wurde er mit zwei weiteren Kollegen von der Spielbankleitung beauftragt, ein Konzept zu entwickeln, um das Pokerspiel in der Spielbank Berlin für größere Kundenkreise attraktiv zu machen. Es begann mit einer „Aufstockung“ auf vier Tische.

Mittlerweile hat sich daraus am Potsdamer Platz der „Pokerfloor“ entwickelt. Der Cardroom mit derzeit 13 Tischen (plus sechs in der Hasenheide) prägt den Eingangsbereich der Spielbank und ist im Lauf seiner dreijährigen Existenz innerhalb der Spielbank zu einer eigenen Marke mit eigenem Design geworden: Tische, Spielkarten, Cutcards, Turnier- und Cashchips sind durchgängig in einheitlichem „Pokerfloor-Design“ gestaltet. Bernd Plätrich sagt dazu: „Wir präsentieren Poker.“

Sein Motto lautet: „Immer für den Gast.“ Dazu verfolgt er ständig Tendenzen und Impulse, die er in Casinos, Cardrooms, in Internetforen und anderen Medien beobachten kann und entwickelt daraus Ideen für die Turniergestaltung im Pokerfloor. Er hat die Turnierformen „Bounty“, „Deepstack“, „Doublestack“ und  Select Your Stack“ in Berlin eingeführt. Er besucht internationale Turniere wie z.B. die EPT in Barcelona und war auch jüngst Gast bei der Deutschen Poker Meisterschaft in Warnemünde. Von Anfang an hat er darauf gedrängt, alle Spieltische im Pokerfloor mit Mischmaschinen auszurüsten – auch hier getreu seinem Motto – denn Mischmaschinen beschleunigen das Spiel und schaffen durch ständige Überprüfung während des Mischvorgangs der Kartendecks zusätzliche Sicherheit.

Entsprechend seinem Motto geht er auch beim Design neuer Turnierformen vor. Wenn er Modifikationen bei Turnierstrukturen umgesetzt hat, dann waren diese immer im Interesse der Gäste. Er hat extrem flache Blindstrukturen realisiert und er hat mehrfach die Startstacks in den Turnieren angehoben.

Selbstverständlich spielt er selbst Poker. Für ihn ist das ein professioneller Aspekt seines Jobs. „Ich muss verstehen können, was es bedeutet, zu gewinnen, ich muss verstehen können was Verlust bedeutet, welche emotionalen Effekte ein „Bad Beat“ hat. Wenn ein Gast dabei mal etwas lauter wird, hat man dabei sicher auch Verständnis – wenn er sich dann auch wieder beruhigt.“

Seine Einschätzung zur Weiterentwicklung von Poker und zu eventuell konstatierten Degenerationstendenzen – Stichwort „Casino am Alex“ lautet: „Wir sind noch lange nicht fertig mit dem Pokerfloor. Wir haben noch „massig Ideen“ in der Hinterhand, wir werden am Potsdamer Platz im Jahr 2011 die Triple-A-Turnierserie starten. Darauf können sich unsere Gäste freuen. Von einem Rückgang möchte ich deswegen nicht sprechen.“

Bei seinem Leitspruch „Immer für den Gast“ kann man ihn beim Wort nehmen. Wenn Bernd Plätrich aus den Reihen der Gäste interessante Vorschläge bekommt, die das Angebot des Pokerfloor attraktiver machen könnten, ist er der Erste, der versuchen wird, Vorschläge umzusetzen.


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