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Pokerpeople in Berlin: Olcay Kacak – Lebendig sein und immer am Ball bleiben

Der 32-jährige Olcay Kacak ist „Hauptverantwortlicher für Poker in der Technischen Direktion der Spielbank Berlin am Potsdamer Platz“. Dieser etwas sperrige Titel besagt, er trägt die Managementverantwortung für den Pokerbereich der Spielbank. Seine Kollegen, die Floormen und Dealerinnen und Dealer bezeichnen ihn schlicht als „Pokerchef“.

Auch wenn sein Name zunächst nicht so klingt, Olcay Kacak ist waschechter Berliner. Er ist in der Hauptstadt zur Welt gekommen, aufgewachsen, hat Abitur gemacht und Jura studiert. Im Alter von 24 Jahren kam er mit der Casinowelt in Kontakt. Die Spielbank hatte bereits seit vier Jahren das Domizil am Potsdamer Platz bezogen und suchte Studenten, die neben dem Studium als Croupier arbeiten wollten. So begann die Karriere in der Spielbankenbranche. Olcay Kacak wurde zum Blackjack-Croupier ausgebildet und hat sich offenbar in dieser stressreichen Umgebung bewährt.

Ein Jahr später, in 2003, wurde die Ausbildung ergänzt und Herr Kacak erlernte das Handwerk des Roulette-Croupiers. Auch hier war er erfolgreich, denn er bekam ein Angebot zur Festanstellung. Er nahm das Angebot an, damit waren die Weichen für eine Spielbanklaufbahn gestellt und es hieß „Adieu Jurisprudenz“.

Der nächste Meilenstein in seiner Spielbankenkarriere war die Eröffnung des Pokerfloor der Spielbank im Jahr 2008. Es hatte zwar bereits vorher Poker am Potsdamer Platz gegeben, allerdings in kleinerem Maßstab, mit wenigen Tischen, ohne kontinuierliches Turnierprogramm. Olcay Kacak war als Floorman maßgeblich am Auf- und Ausbau des Pokerfloor beteiligt und wurde anschließend zum „Pokerchef“ nominiert. Mittlerweile hat sich der Pokerfloor als feste Pokerdestination etabliert. Neben einem wöchentlichen Standartturnierprogramm und täglichem Cashgame steht ein neues Deepstackturnier vor der Tür.

Olcay Kacak pokert selbst. Natürlich nicht in „seiner“ Spielbank. Er hat die Spielbank Potsdam zu Turnieren besucht, an der DealerEM 2009 teilgenommen, vor einigen Jahren während der heißen Sachpreisturnierphase in Berlin mitgespielt und wird in diesem Jahr noch Las Vegas besuchen, um sich dort Eindrücke zu verschaffen. Er ist der festen Überzeugung, ein erfolgreicher Pokermanager muss das Spiel auch „von der anderen Seite“ nämlich als Spieler kennen. Nur so kann er Erfahrungen und Eindrücke bezüglich der Wünsche und Erwartungen von Spielern sammeln, nur so kann er das dem Spiel innewohnende Konflikt- und Frustrationselement einschätzen und daraus Schlüsse für seine Aufgaben als Pokermanager ziehen.

Herr Kacak sieht für Berlin als Pokerstandort noch enormes Potenzial. Die Hauptstadt steht nach seiner Einschätzung immer noch ziemlich am Anfang, was Poker angeht. Ein wesentlicher Teil seines Jobs ist daher, dieses Potenzial zu nutzen, auszuschöpfen, das Wachstum zu fördern. Mit dem Pokerfloor ist der Boden dafür sehr gut bereitet, denn die Spielbank hat dazu einiges investiert. Ein Pokerroom mit fast 20 Tischen, alle mit Mischmaschinen ausgerüstet, die Dependance Hasenheide wird in Kürze vergrößert von vier auf sechs Tische, es werden weitere Pokerdealer gesucht, zum Oktober wird es neue Einstellungen geben. Es gibt interessante Planungen für eine Deepstackturnierreihe in 2011.
Herr Kacak hat noch einige Asse im Ärmel, sein Lebensmotto lautet „Lebendig sein und immer am Ball bleiben“. Die Berliner Pokercommunity darf auf weitere Neuerungen gespannt sein. Wünschen wir ihm und seinem Team von Floorman, Dealerinnen und Dealern dazu viel Erfolg.


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