Nach dem polnischen verlässt PokerStars einen weiteren Markt in Osteuropa: der Pokeranbieter hat angekündigt, sich zum 5. April 2025 endgültig aus dem russischen Markt zurückzuziehen.
Spielerkonten, die bisher über PokerStars Sochi aktiv waren, werden automatisch auf die neue Plattform PokerPlanets.com übertragen. Diese unabhängige, unter einer Curacao-Lizenz operierende Seite wird die bestehenden Guthaben der PokerStars-Spieler übernehmen, es sei denn, sie entscheiden sich aktiv dagegen und beantragen eine Auszahlung.
Der Rückzug erfolgt drei Jahre nach der vorübergehenden Sperrung der russischen Accounts im Zuge des Ukraine-Kriegs. PokerStars hatte bis zuletzt allerdings unter einer Sonderlizenz für Sochi weiter in Russland operiert.
EPT Sochi vor dem Aus – PokerStars zieht Lizenz zurück
Mit dem Ausstieg aus dem russischen Markt wird PokerStars auch seine Lizenz für die Live-Turniere in Sochi nicht verlängern. Dies bedeutet das Aus für die prestigeträchtige European Poker Tour (EPT) Sochi, die seit 2019 regelmäßig in der Stadt stattfand.
Nach einem vielversprechenden Start litt das Event unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie sowie den wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs. PokerStars bestätigte, dass es derzeit keine Pläne für eine Rückkehr der EPT nach Sochi gibt.
Spieler haben Wahl: Transfer oder Auszahlung
Russische Spieler haben nun die Möglichkeit, ihre Guthaben entweder automatisch auf PokerPlanets.com übertragen zu lassen oder eine Auszahlung zu beantragen. Wer sein Konto nicht zu PokerPlanets umziehen möchte, muss vor dem 6. April 2025 aktiv eine Auszahlung über den Zahlungsdienst Luxon Pay beantragen. Falls keine Auszahlung erfolgt und der Opt-out nicht gewählt wird, gehen sowohl die Kontodaten als auch die Spielguthaben an PokerPlanets über. PokerStars versichert, dass alle Kundengelder sicher sind und bis zur Frist in separaten Konten gehalten werden.
Strategische Neuausrichtung: Rückzug auch aus Polen
Neben Russland verlässt PokerStars auch den polnischen Markt. Ab dem 27. März 2025 wird das Unternehmen seine Aktivitäten dort vollständig einstellen. Laut PokerStars liegt der Rückzug nicht an regulatorischen Schwierigkeiten, sondern an einer strategischen Neuausrichtung, mit der Mutterkonzern Flutter Entertainment sich auf besser regulierte Märkte konzentrieren will.
Polen gilt als einer der restriktivsten Glücksspielmärkte in Europa, wo Online-Poker faktisch verboten ist. Aufgrund der laschen Durchsetzung der betreffenden Gesetze musste PokerStars trotz langjähriger Präsenz auf dem polnischen Markt keine Sanktionen für seine Tätigkeit befürchten.
Spieler sollen auch dort detaillierte Anweisungen für Kontoschließungen und Auszahlungen erhalten. Die Teilnahme an Live-Turnieren bleibt für polnische Spieler weiterhin möglich, sofern sie sich vor Ort registrieren.