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PokerStars verschärft Live-Turnierregeln: Mehr Fairness und Spielintegrität

  • Slide Dealing ab August: Neue Kartengebetechnik soll Betrug mit versteckten Kameras verhindern.
  • Fixe Handanzahl statt Zeit: Finaltische spielen künftig nach Händen statt Minuten pro Blindstufe.
  • Smart Devices verboten: PokerStars untersagt Smartwatches, -ringe und -brillen während des Spiels.

PokerStars führt umfassende Änderungen an den Regeln für seine Live-Turniere ein. Mit dem European Poker Tour (EPT) Festival in Monte Carlo am 30. April 2025 sollen die ersten Anpassungen in Kraft treten – jedoch nur in ausgewählten Events mit Buy-ins ab 10.000 US-$ oder sobald Spieler „in the money“ sind. Eine vollständige Implementierung soll dann im August bei der EPT Barcelona folgen. 

Dealer an Pokertisch.
Bei PokerStars wird es künftig geregelter zugehen.

Ziel der neuen Maßnahmen sei es, die Spielintegrität zu erhöhen, mögliche Betrugsversuche zu erschweren und für ein faires Spielfeld zu sorgen. Die Neuerungen betreffen unter anderem den Umgang mit technischen Hilfsmitteln, das Verhalten der Spieler am Tisch und die Arbeitsweise der Dealer.

Slide Dealing ersetzt Kartenzug – Technik gegen Betrug

Künftig sollen alle Karten nicht mehr geworfen, sondern über das Filz geschoben werden – das sogenannte Slide Dealing. Diese Methode verhindere laut PokerStars, dass Kameras oder andere Geräte einen flüchtigen Blick auf Kartenrückseiten erhaschen können. 

Die Technik wurde bereits in Australien und Großbritannien erfolgreich eingesetzt. Um diesen Schritt zu ermöglichen, würden Dealer geschult und Tische mit speziellem Filz ausgestattet.

Finaltisch-Reform: Hände statt Zeit bestimmen die Levels

Ein zentrales Element der Regelreform sei die Umstellung auf eine Hände-pro-Level-Struktur an Finaltischen. Bisher wurden die Blindstufen nach einer festen Zeitspanne, etwa 90 Minuten, erhöht. Künftig erfolge der Anstieg nach einer festgelegten Anzahl von Händen. 

EPT-Turnierdirektor Toby Stone betont, dass dies die strategische Planbarkeit für Spieler verbessere und das sogenannte „Stalling“ – das absichtliche Verzögern des Spiels – unattraktiver mache.

Technikverbot: Smart Glasses und Ringe tabu

Auch bei der Nutzung technischer Geräte greife PokerStars ab jetzt härter durch. Bereits bestehende Handyverbote während einer aktiven Hand werden demnach ausgeweitet: Künftig seien auch Smartwatches, -ringe, -brillen oder ähnliche Wearables verboten, sofern sie Informationen empfangen oder übertragen können. 

Die Maßnahme sei eine direkte Reaktion auf vergangene Betrugsfälle, etwa in Frankreich, wo Mikro-Kameras und winzige Funkgeräte zum Einsatz kamen. Auch das letzte WSOP Main Event, in dem Jonathan Tamayo mit Betrugsvorwürfen konfrontiert war, könnte ein Anreiz zur Verschärfung der Regeln gewesen sein.

Ein vollständiges Handyverbot am Tisch sei zwar nicht geplant, könnte aber in späten Turnierphasen geprüft werden – ähnlich wie beim Wynn Las Vegas.

Pflicht zum Sitzen & Shot-Clock-Anpassung

Und noch ein weiteres Schlupfloch werde geschlossen: Neue Spieler müssten demnach künftig sofort ihren Platz einnehmen – kein Verweilen mehr am Tischrand, um Informationen zu sammeln oder Blinds zu vermeiden. Verstöße würden vom Turnierpersonal unterbunden. 

Zusätzlich werde die Shot Clock in Hyper-Turbo-Turnieren angepasst: Sie starte nun ab Level 11. Spieler würden zu diesem Zeitpunkt zwei Zehn-Sekunden-Timebank-Karten erhalten und ggf. zwei weitere nach der nächsten Pause. Diese Maßnahme basiere auf Feedback aus der Community.


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