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Post von Wagner – Die andere Sichtweise zum Weltmeistertitel

Die Medien feiern Pius Heinz als ersten Pokerweltmeister Deutschlands. Zeitungen, Radio- und Fernsehshows waren gestern voll davon. Und dann gibt es Franz Josef Wagner, der sich heute in seiner Kolumne „Post von Wagner“ ebenfalls äußert.

Lieber Poker-Weltmeister,

Sie sind 22, Student aus Bonn. In Las Vegas haben Sie die Poker-WM gewonnen und unfassbare 8,7 Millionen Dollar (6,3 in Euro).
Sind Sie jetzt ein Vettel, ein Beckenbauer, eine Steffi Graf, ein Schumacher? Empfängt Sie der Bundespräsident, kriegen Sie das Bundesverdienstkreuz?
Nein, natürlich nicht. Zocken, bluffen, Kartenspiel sind keine Werte.
Sie mögen ein toller Typ sein. Cool, nervenstark. Aber als Held taugen Sie nicht.
Wo beginnt das Heldsein? Es beginnt bei den Kindern.
Beckenbauer war so ein Held, Uwe Seeler. Was für Kinder kriegen wir, wenn der Poker-Weltmeister ihr Held wird?
Taschengeld verpokern am Schulhof? Pokern statt Hausaufgaben machen?
Ich weiß, dass ich jetzt den dümmsten Satz meines Briefes schreibe: Das Leben ist kein Glücksspiel.

Herzlichst,
F. J. Wagner

Siehe http://www.bild.de/news/standards/franz-josef-wagner/post-von-wagner-20922722.bild.html


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