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Postle-Skandal: Justin Kuraitis rechnet mit Klägern ab

  • Scharfe Abrechnung: Justin Kuraitis hofft, dass die Kläger im Postle-Skandal tatsächlich betrogen wurden.
  • Postle unschuldig? Kuraitis schätzt die Wahrscheinlichkeit, dass Postle unschuldig ist, auf 80 % – ist sich aber nicht sicher.
  • Medien im Visier: Kuraitis kritisiert Berichterstattung großer Outlets, plante Klagen wegen Verleumdung – setzte sie aber nicht um.
Im Poker-Skandal um Mike Postle hat sich Justin Kuraitis, ehemaliger Pokerroom-Manager in der Stones Gambling Hall, erstmals nach Jahren öffentlich zu Wort gemeldet – und er hat gleich scharf mit jenen 88 Spielern abgerechnet, die ihn 2019 verklagten. 

Mikrofone vor schwarzem Hintergrund
Mike Kuraitis hat in einem Interview mit seinen Klägern abgerechnet.

In einem Gespräch auf der Plattform X Spaces äußerte Kuraitis gegenüber Omar von The Omar Show, er hoffe regelrecht, dass Postle die Kläger tatsächlich betrogen habe. „Diese Leute haben meine Reputation zerstört, mit nichts als erfundenen Daten. Wenn Postle sie abgezockt hat, dann hat er wenigstens die Richtigen erwischt“, sagte Kuraitis.

Die besagte Sammelklage aus dem Jahr 2019 zielte darauf ab, Schadensersatz in Millionenhöhe einzuklagen, weil Postle angeblich durch unfaire Vorteile bei Live-Übertragungen hunderttausende US-Dollar gewann. Der Fall erregte international Aufmerksamkeit, wurde jedoch weitgehend abgeschmettert und im September 2020 mit einem Vergleich abgeschlossen. Die Kläger erhielten lediglich 40.000 US-$ – einen Bruchteil der geforderten Summe. Postle selbst war übrigens nicht direkt angeklagt.

„Ich hoffe, sie wurden betrogen“ – harte Worte gegen Kläger

Kuraitis, der stets betonte, nichts von etwaigem Betrug gewusst zu haben, bekräftigte im Gespräch erneut seine Überzeugung, dass Postle wahrscheinlich unschuldig sei – zumindest „zu 80 %“. Zugleich räumte er aber ein, sich nicht sicher zu sein: „Ich weiß nicht, ob er betrogen hat oder nicht. Ich kann es wirklich nicht sagen.“ Auf Nachfrage zu Postles Gewinnrate blieb Kuraitis vage und verwies lediglich auf eigene Aufzeichnungen in Dollarbeträgen, die sich stark von jenen der „Internet-Ermittler“ unterscheiden sollen.

Gegenüber seinem früheren Arbeitgeber äußerte Kuraitis sich ebenfalls: Er sei wegen der Affäre nicht entlassen worden, sondern habe das Unternehmen während der Pandemie weiterhin unterstützt. Später sei er freiwillig gegangen, nachdem man ihn auf die Position eines Dealers zurückgestuft hatte. Zurück in die Pokerbranche wolle er nicht – das Kapitel sei für ihn abgeschlossen.

Kritik äußerte Kuraitis auch an der Medienberichterstattung. Große Plattformen wie ESPN oder Barstool Sports hätten aus seiner Sicht tendenziös berichtet. Eigene Überlegungen, gegen mehrere Medienhäuser wegen Verleumdung zu klagen, habe er letztlich verworfen. Eine solche Klage sei in den USA schwer zu gewinnen, räumte er ein.


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