Kolumnen

Redaktion der Pokerfirma wegen Raufhandels kurzzeitig geschlossen

In den Redaktionsräumen der Pokerfirma stapelten sich die Ausdrucke der eingesandten Geschichten über JPJ. Manche hatten dadaistische Ansätze, andere skandalisierende, wieder andere waren einfach nur langweilig.

Martin Bertschi und Werthan lieferten sich Literaturdiskussionen, die mit solcher Vehemenz geführt wurden, dass das Literarische Quartett dagegen wie eine Klöppelrunde in Bad Krozingen wirkte. Es wurde befehdet, argumentiert, mit intellektuellen Demütigungen um sich geworfen und minutenlang zum Trotz geschwiegen. Kurz vor Sonnenaufgang und zwei blutenden Nasen wurde dann ein Sieger gefunden und die Jury bemerkte erst dann, dass sie von Anfang an der selben Meinung gewesen ist.

Der Sieger der Jan Peter Jachtmann Literaturfestspiele ist die schöne und sogar wahre und eigentlich gar nicht langweilige Begebenheit. Niedergeschrieben von der charmanten Kollegin Sabine Hahlweg. Sie bekommt das Bücherpaket höchst wahrscheinlich von unserem Chefredakteur persönlich übergeben. Dies lässt aber auch die strengen Strukturen der Pokerfirma erkennen. Wir Journalisten haben die Arbeit und  unser Chefredakteur das Vergnügen.

Verständigungsprobleme

Als ich Jan Peter Jachtmann im Jahr 2007 kennen lernte – ich war gerade Redaktionsaspirantin bei einem Pokermagazin mit Sitz in Wien –  war das Wetter ziemlich mies. Trotzdem trug Jan Jachtmann einen leichten, dunklen, fein nadelgestreiften Anzug, dem der graue Schneematsch und das Wiener Geniesel scheinbar nichts anhaben konnte. Diese Tatsache hat mich sehr beeindruckt. Wir gaben uns die Hand, stellten uns vor – er in Hamburger-Deutsch, ich in meinem kärntnerisch eingefärbten Versuch schön zu sprechen. Da diese Begegnung etwa gegen 11 Uhr Vormittags in den Räumlichkeiten des Pokermagazins stattfand, habe ich mich dann auch bald wieder meiner eigentlichen Arbeit gewidmet. Den restlichen Tag haben wir uns zwar ein Büro geteilt, aber kaum ein Wort gewechselt. Wir hatten beide viel zu tun. Außerdem war ich mir nicht ganz sicher, ob er mich auch verstehen würde, wenn ich erst damit beginne aus dem Nähkästchen zu plaudern – da lässt sich dann der südliche Dialekt bis heute kaum bändigen. Als sich der Arbeitstag dem Ende zuneigte, kam Jan mit einer Bitte zu mir. Ich sollte doch mal für ihn herausfinden, was denn an diesem Abend am Turnierplan des Concord Card Casinos stehe. Kein Problem, oder doch, denn tatsächlich gab es an diesem Abend nur ein 10 Euro Turnier oder so ähnlich. „Nur schaß“, kommentierte ich das Turnierangebot des betreffenden Card Casinos. „Was? Double Chance? Toll, da muss ich hin.“ Bitteschön, ich hab’s ja gleich gewusst. Das mit der Verständigung wird schwierig!


Allerdings sollten noch die Ehrenpreisträger genannt werden, welche zwar keinen materiellen Preis entgegen nehmen können, aber die höchste und aufrichtigste Anerkennung der Redaktion.

Frank Dl für seine großartig Darstellung einer Autofahrt von JPJ von HH nach Monaco. Für diese dadaistische Erzählung gibt es von Werthan einen Live-Applaus beim nächsten Zusammentreffen.

HHBrrrrrrrumBrrrruuuuuuuumBruuuuuuuuuuuuuuuuuummmmmmm
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BrrrrrrrumBrrrruuuuuuuumBruuuuuuuuuuuuuuuuuummmmmmmMonaco

Kai Sender stünde an sich für zwei Sonderpreise. Einerseits für eine großartige Geschichte über die Zeit und anderseits für den seltsamst anmutenden Absendeort einer Mail, nämlich aus einem Bestattungsinstitut. Fühlen Sie sich preisgekrönt, aber leider nicht belohnt, Herr Sender.

Jan-Peter Jachtmann sah auf die Uhr.
„Wem der große Wurf gelungen, Jan-Peter Jachtmanns Freund zu seyn, der mische seinen Jubel ein!“, dachte gestern Morgen Jan-Peter Jachtmann, als er nach dem Aufwachen, noch im Bette liegend, auf die Uhr sah. Eine Braun Poker-Connection Morning-Plus-Watch, die am Ende seines Bettes auf einer vor sieben Jahren gekauften Kommode steht, deren Holzfurnier an einer Seite leicht abgeschabt ist.
Jachtmann hatte seinen Kopf noch nicht bewegt, als er sein linkes Auge öffnete und mit erst noch verschwommenem Blick auf die Uhr sah. Der große Zeiger stand auf der Zwei, der kleine auf der Sechs. Der Sekundenzeiger aber, der stand nicht, sondern bewegte sich stückweise, zuweilen springend von einer Ziffer zur nächsten, gelegentlich aber auch fließend, ohne Anstrengung also zu beobachten.
Eben war der Sekundenzeiger noch auf der Vierzehn, schon schnellte er auf die Fünfzehn, bevor er auf der Sechzehn landete und mit nur einem Hauch Verzögerung, die allein einem aufmerksamen Beobachter wie Jan-Peter Jachtmann auffallen konnte, klickte er auf die Siebzehn. Dort aber blieb er nicht stehen, sondern startete seinen Weg zur Achtzehn, die auf Jachtmanns Uhr gleich nebenan liegt. Die Spannung, die den Zeiger zu Beginn seines Wegabschnittes ergriff, war förmlich zu spüren – Jachtmann wollte es nun ganz genau wissen und öffnete auch das rechte Auge, so dass er ganz und gar konzentriert die Bewegung erkennen konnte, die der Sekundenzeiger jetzt zu nehmen im Begriff war: Das Erreichen der Achtzehn! Jachtmann sah es und stand auf.
„Dies ist nur ein kleiner Schritt für mich“, hörte man ihn murmeln, „aber ein großer für die Pokerfirma.“


Natürlich möchten wir uns auch noch bei den vielen anderen Einsendern bedanken, aber eine Laudatio auf jeden einzelnen würde selbst den 48 Stundentag der Pokerfirma übersteigen. Chapeau an alle die mitgemacht haben.


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