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Richter in Pennsylvania entscheidet zu Gunsten von Poker

Üblicherweise erreichen uns zumeist schlechte Nachrichten aus den USA, wenn es um Gerichtsverfahren geht. Nun hat ein Richter in Pennsylvania aber eine Anklage wegen illegalem Glücksspiel abgewiesen. Die Begründung – Poker ist ein Geschicklichkeitsspiel.

Da darf man tatsächlich einmal überrascht sein. Denn die einzelnen Staaten gehen mit dem Glücksspielgesetz oft noch strenger um als der amerikanische Kongress. Man denke alleine an Kentuckys rigorose Vorgangsweise gegen Online-Poker.

Im konkreten Fall im Nordosten von Pennsylvania handelte es sich um ein regelmäßiges Homegame. Gespielt wurde No Limit Hold’em $1/$2. Es wurde keine Rake einbehalten, aber die Spieler waren angehalten, dem Dealer ein Trinkgeld zu geben. Die Polizei hatte von dieser Pokerrunde erfahren und rund 20 Mal verdeckte Ermittler in die Pokerrunde eingeschleust.

Als die Sache nun vor Gericht kam, konnte der Verteidiger Pete Campana, selbst passionierter Pokerspieler, nun eine Klagsabweisung erreichen. Seine Argumente waren nicht anders als in vielen anderen Gerichtsverfahren. Poker wird überwiegend durch Können und nicht durch Glück bestimmt. Wäre es ein reines Glücksspiel, dann gäbe es nicht so viele Pokerbücher. Und vor allem gäbe es keine Spieler, die einfach besser sind als andere. Denn Glück lässt sich bekanntlich weder erlernen noch beeinflussen.

Den Richter dürften die Argumente überzeugt haben. Oder aber er spielt selbst Poker, was ja durchaus auch im Rahmen des Möglichen liegen könnte. Anwalt Peter Campana sieht dieses Verfahren als Grundstein für eine mögliche Gesetzesänderung in Pennsylvania. Bis Poker offiziell als Geschicklichkeitsspiel eingestuft werden könnte, gibt es aber noch einen langen steinigen Weg zu gehen. In Pennsylvania wurde aber für die amerikanische Rechtssprechung nun aber ein wichtiger Präzedenzfall geschaffen, wenngleich diese Entscheidung zunächst nur für zwei Bezirke gilt. Aber vielleicht gibt es bald auch in einem anderen Gerichtsbezirk ein ähnliches Urteil und damit einen weiteren Mosaikstein im großen Kampf um die Anerkennung von Poker als Strategiespiel.


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