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Royal Flush Masters – Die Frage nach dem Veranstalter

Die Royal Flush Masters in Dortmund mussten abgesagt bzw. auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Schuld daran sind laut Mitteilung des Veranstalters die Behörden. Die Gründe erklärt Sascha Nemarnik  auf Hochgepokert. Doch dabei stellt sich eine Frage, die schon einmal nicht beantwortet wurde – Wer ist der Veranstalter?

September 2007, das Desaster von Asch. Hunderte Spieler mit wertlosen Tickets und immer nur hieß es „der Veranstalter“. Bis heute wurde nicht geklärt, wer denn eigentlich der Veranstalter von Asch war. 888 hat Wiedergutmachung geleistet, doch wurde immer wieder betont, dass man nur Partner und nicht verantwortlicher Veranstalter sei.

Liest man nun die Stellungnahme von Sascha Nermanik so taucht dieselbe Frage wieder auf. Denn ganz explizit weist Sascha darauf hin, dass Ruhrpott Poker nicht der Veranstalter sei. Aber wer hat sich um die Organisation, den Ablauf, die Location, die Live-Partner, den Online-Partner und alles gekümmert. Egal wen man fragt, die Antwort ist dieselbe – Sascha Nemarnik, seines Zeichen Verantwortlicher von Ruhrpott Poker und Country-Manager Germany für Mermaid Poker.

Sascha Nemarnik ist Inhaber der Domains ruhrpott-poker.de, dreamloadchallenge.de und royalflushmasters.de. Alle Domains laufen auf seinen Namen bzw. die im Impressum genannte Poker Table & Equipment LTD. So darf man auch gerne davon ausgehen, dass er der Hauptverantwortliche für die Organisation des Royal Flush Masters gewesen ist.

Kritik wird nun von vielen laut, dass es schon bei früheren Challenges – Mermaid Poker Challenge und in weiterer Folge Dreamload Challenge – Ungereimtheiten beim Ticketverkauf gab. Verkauf ist in diesem Falle richtig, denn wie die LPA aus Luxemburg meldet, wurden Tickets im Wert von € 130 bzw. € 150 für frühere Veranstaltungen an Live-Partner verkauft.  Offiziell tritt ein Partner als Sponsor auf, jedoch werden die Tickets tatsächlich verkauft bzw. auch online auf Mermaid Poker ausgespielt.

Diese Methode ist keine neue, lässt die rechtliche Situation den deutschen Sachpreisturnierveranstaltern doch nahezu keinen Spielraum. Echte Sponsoren waren nie viele vorhanden und mit Nachlassen des Pokerbooms wurden sie noch weniger. Leider zeigt sich bei diesem Turnier einmal mehr die desperate Situation der Pokerszene in Deutschland. Viele Spieler wünschen sich Turniere mit kleinen Buy-ins und lukrativen Preisen, was nur über Großveranstaltungen machbar ist. Diese sind aber in Casinos so gut wie nicht vorhanden, da sie sich nicht rechnen. Sachpreisveranstaltungen in diesem Ausmaß sind zumeist eine Gratwanderung an der Legalität. Dass es auch anders geht, beweist die Poker-Bundesliga mit der Deutschen Bracelet-Meisterschaft.

Einige Veranstalter nehmen aber gerne die bequeme Hintertür über Online-Partner und Ticketverkäufe. Offiziell natürlich alles gesponsert. Im Fall des Royal Flush Masters wurden die Behörden informiert und die Veranstaltung untersagt, da sie gegen geltendes Glücksspielrecht verstoße. Dass sich nun Sascha Nermanik der Verantwortung entzieht und die Frage des Veranstalters unbeantwortet lässt, ist den Ticketgewinnern gegenüber unverantwortlich.

Das Royal Flush Magazin bzw. Projektleiter Roy Decker wurde nur als Werbepartner und Namensgeber ins Boot geholt. Viel Öffentlichkeitsarbeit wurde geleistet und man vertraute der Kompetenz des langjährigen Turnierveranstalters Sascha Nermanik. Zu keiner Zeit jedoch war das Royal Flush Magazin mit der Organisation des Events betraut. Auch die Ticketvergabe lag nicht in Händen des Royal Flush Magzins.

Man bemüht sich nun natürlich um einen Ersatztermin und einen anderen Veranstaltungsort. Da allerdings mittlerweile feststeht, dass es sich hier um kein Sachpreisturnier entsprechend der deutschen Gesetzgebung handeln kann, muss das Turnier in ein Casino verlegt werden. Roy Decker hat bereits einige Casinos ins Auge gefasst und ist in Verhandlung. Wann genau und wo das Royal Flush Masters stattfinden wird, ist aber noch offen.


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