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Schlechte Nachrichten für Poker in NRW

Nicht zuletzt aufgrund des gerade stattfindenden Prozesses in Berlin stehen die Behörden Pokerveranstaltungen kritischer gegenüber als noch vor einigen Jahren. Der neueste Erlass in Nordrhein-Westfalen macht es nahezu unmöglich, hier weiter Sachpreisturniere anzubieten.

Dass kein Einsatz als Gewinnerwartung bei Sachpreisturnieren geleistet werden darf, ist nichts Neues. Auch dass es kein Geld als Preis geben darf. Dennoch hat der Erlass des Ministerium des Inneren und des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Enerige vom 10. August 2018 nun Passagen, die das Pokervergnügen abseits des Casinos fast unmöglich machen.

So heißt es zum Beispiel:

„wenn der Wert des Höchstgewinns ….den Betrag der Kostenumlage nicht überschreitet.“

„Indizien für eine weitergehende, höhere Gewinnerwartung und eine Erhöhung des Spielsuchtrisikos sind insbesondere zu gewinnende Startplätze beziehungsweise Berechtigungen zur Teilnahme an anderen Pokerveranstaltungen. Hierunter fallen auch aus dem Spielerfolg erworbene Punkte beziehungsweise Wertguthaben, die in zukünftigen Pokerveranstaltungen als Einsatz oder Platzierung eingebracht werden können. Im Falle solcher Gewinnmöglichkeiten ist der Tatbestand des unerlaubten Glücksspiels nicht auszuräumen.“

„Auch indizieren mehrtägige (zum Beispiel an Wochenenden) sowie regelmäßig wiederkehrende (häufiger als einmal im Monat) Pokerturniere oder gar Dauereinrichtungen für die Veranstaltung von Pokerturnieren, in denen beispielsweise Spieltische und anderes Zubehör verbleiben, die Annahme, dass Mehrfachbeteiligungen und „Nachkäufe“ erfolgen und damit Einsätze geleistet werden.“

In Niedersachsen gilt seit Jahren schon die Regelung, dass der Höchstgewinn nur € 60 sein darf und damit hatte man die Szene deutlich verkleinert. Der Erlass in NRW geht nun noch einen Schritt weiter. Durch die explizite Nennung von Tickets für andere Casinoturniere als Glückspiel nimmt man den Veranstaltern das aktuell größte Zugpferd.

Wie die Veranstalter und auch die Ordnungsämter auf den neuen Erlass reagieren, bleibt abzuwarten. Die tristar Poker Lounge hat aufgrund der neuen Gesetzesvorgaben aber bereits aufgegeben und sicherlich werden die ein oder andern Veranstalter folgen.

Statt sich mit dem Thema Poker auseinanderzusetzen, hat man wieder den Rückschritt gewählt und damit werden auch wieder die illegalen Games gefördert. Und damit schließt sich dann der Kreis zu Berlin……

Zum Nachlesen:
Veranstaltung von terrestrischen, öffentlichen Pokerspielen
oder -turnieren außerhalb von Spielbanken
(Pokererlass)


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