Kolumnen

Sehnsucht nach Langeweile

Ich sehne mich nach Sonne und einem weißen, fast menschenleeren Strand. Ich sehne mich nach Wärme und blauem Wasser.  Und ich sehne mich dort nach Langeweile.

Langeweile, wie es früher einmal war. Heutzutage gibt es einfach keine Langeweile mehr. Früher; es gab nur zwei Fernsehprogramme, es gab nur Helmut und samstags wurde das Auto gewaschen. Heute, dank weltweiter Vernetzung mit seinem überbordenden Angebot und der permanenten Erreichbarkeit gibt es keine lange Langeweile mehr. Nicht mal eine kurze Phase der Langeweile. Keine Langeweile, so langweilig sich das auch anhören mag, ist ein Verlust von Zeit, Qualität, von Sehnsucht; denn natürlich tut uns Langeweile gut. Einfach mal planlos und ohne Ziel irgendwo im Jetzt und Hier verharren und auf das Später warten; egal, wann immer das kommen mag. Gerne auch erst viel später. Oder erst morgen.

Ich langweile mich gerne. Immer öfter, immer länger. Und wenn mir dann so richtig langweilig ist, spiele ich Online-Poker. Schön, dass es das gibt. Raise, Call, Fold. In dieser Reihenfolge. Und wenn mir so ganz langweilig ist, folde ich nicht. Das wäre dann doch zu langweilig.
 
Keine Langeweile übrigens wird es am Wochenende in Kufstein geben. Die Kufstein Series of mittelalt Udo geht in die achte Auflage. Eine schöne Tradition. Ab Mittwoch atmet der Wein dort schon.


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