Kolumnen

Spielbank „Joker’s Garden“ – Kein Pardon bei Collusion

Die kleine, aber feine Spielbank Potsdam Joker’s Garden erfreut sich eines festen Kundenstamms an Pokerspielern. Mit Ausnahme des Samstags kann man dort täglich an Turnieren mit kleinen bis moderaten Buy-Ins von 20 bis 50 Euro teilnehmen.

Am letzten Dienstag eines Monats beträgt das Buy-In 100 Euro und an jedem 2. Donnerstag des Monats gibt es ein PLO-Turnier mit 50 Euro Buy-In.

Spielbank Potsdam

Im Anschluss an die Turniere finden in der Regel Cashgames mit Blinds von 2/2 und 2,50/5 € statt.
Die Turniere des gesamten Jahres 2009 sind über ein komplexes Punktesystem gekoppelt und gipfeln in der ersten Novemberwoche 2009 in einem großen Abschlussturnier, dem Finale der „Spielbank Potsdam Poker Trophy 2009“ (SPPT) mit sagenhaften 10.000 Euro Preisgeld vom Haus und einer zusätzlichen Kopfgeldprämie von 2000 Euro auf einen Prominenten. Lange wurde gerätselt, wer es sein wird, mittlerweile ist das Geheimnis gelüftet: am Final Table der SPPT 2009 wird „Elton“ spielen, bekannt aus den ProSieben-Pokershows von Stefan Raab, wo er mehrfach Erfolge verbuchen konnte.

Wie schafft man es nun, am großen Finale der SPPT 2009 teilzunehmen? Durch Spielerfolg und Treue, eventuell sogar auch durch anhaltende Misserfolg (Einzelheiten unter www.spielbank-potsdam.de).
Man kann sich über Turniererfolge und über Teilnahmehäufigkeit qualifizieren. Auch eine „Lucky Loser-Wertung“ wird es geben: die drei häufigsten an der Bubble ausgeschiedenen kommen ins Finale und es gibt (bzw. gab) einen High-Hand-Contest. Der wurde allerdings bereits im Juni 2009 entschieden, als der Dritte Royal Flush während der Turnierserie gefallen war und Spieler mit King-high- oder Jack-high-Straigth Flushes das Nachsehen hatten.


Turniere und Cashgames finden in angenehmer, teilweise familiärer Atmosphäre statt. Man kennt sich, man weiß viel über die Spielweise seiner Gegner und insgesamt ist die Pokeratmosphäre in Potsdam von gegenseitigem Respekt und der Freude am Wettbewerb geprägt.

Und trotzdem haben offenbar vor kurzem zwei etwas zweifelhaftere Subjekte den Weg nach Potsdam gefunden. Mehrere Turnierteilnehmer berichteten von einem Verhalten der zwei besagten Spieler, das man bei genauerem Hinsehen als Chipdumping betrachten konnte: Einer der beiden raiste mehrfach massiv. Als jedes mal nur noch sein Partner im Spiel blieb, wurden die betreffenden Partien durchgecheckt. Dies Verhalten wurde von anderen Spielern diskret an die Turnierleitung und einen Saalchef gemeldet und die beiden wurden daraufhin genauer beobachtet. Im Turnier wurde aber nichts weiter veranlasst.

Im anschließenden 2/2 € Cashgame kam es dann zu weiteren Verhaltensweisen, die den Verdacht auf „Collusion“ erhärteten. Es schien, als hätten sich beide Spieler durch verbale Äußerungen Informationen über die Stärke ihrer Hand zukommen lassen. Nachdem auch dies Verhalten mehrfach beobachtet worden war, schritt die Spielbankleitung ein. Den Beteiligten wurde das Weiterspielen untersagt und es soll auch eine Sperre ausgesprochen worden sein. Die Verantwortlichen der Spielbank Potsdam waren mit Informationen zu der Angelegenheit etwas zurückhaltend, sie möchten aber, dass die generelle Einstellung des Hauses hier wiedergegeben wird:

„Es ist in einer derartigen Situation immer schwer, den Verdächtigten etwas nachzuweisen, denn zugeben werden es die Beteiligten nie. Wir haben daraufhin von unserem Hausrecht Gebrauch gemacht. Wir wollen, dass es in der Spielbank Potsdam beim Poker fair und ehrlich zugeht und dass sich die Pokergäste bei uns wohlfühlen. Collusion wird hier nicht geduldet und wenn der Eindruck entsteht, Spieler verhalten sich nicht regelkonform, schreiten wir ein.“

Das ist genau die richtige Einstellung und dieses konsequente Vorgehen wurde von vielen Potsdamer Pokergästen begrüßt und gelobt. Es bleibt zu hoffen, dass die Entscheidung sich herumspricht und eine entsprechende Signalwirkung entfaltet.

Rainer Gottlieb


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