Kolumnen

Subjektive Objektivität. Poker halt.

Poker ist objektiv gesehen eine rein subjektive Veranstaltung eigener Wahrnehmungen. Eigene Gefühle. Zu jeder Phase des Kartenanschauens. Müll meets second nuts. Highcard mit extrem schlechtem Kicker trifft auch den Wunsch, den Draw endlich mal zu treffen. Und dann die Trauer, wenn es sich nicht erfüllt. Herzschmerz. Großes Kino. Große Liebe. Tränen. Gefühle. Poker halt. Rein objektiv gesehen. Oder subjektiv.

Die Subjektivität, nach welcher die Starthand als organischer Beginn als Einzelnes ist, entwickelt sich in einen objektiven Organismus, die Gestalt, als einen sich in Teile, die voneinander unterschieden sind, gliedernden Leib. In dem Flop der nur erst unmittelbaren subjektiven Lebendigkeit, ist der objektive Organismus und die Subjektivität desselben noch unmittelbar identisch, wodurch der Prozess der Gliederung und der Selbsterhaltung des vegetabilischen Subjekts ein Außersichkommen und Zerfallen in mehrere Individuen ist, für welche das eine ganze Individuum mehr nur der Boden als subjektive Einheit von Gliedern ist; der nächste Teil, der Turn ist aber auch noch nicht als das gänzlich Ganze in seiner Subjektivität zu sehen. Weil noch etwas Potentes fehlt, ist deswegen die Differenz der organischen Teile nur eine oberflächliche Metamorphose, und der eine kann leicht in die Funktion des anderen übergehen. Weil der River rein objektiv meistens immer totale Scheiße ist.

Das ist jetzt natürlich nicht so ganz meinem Gehirn entsprungen, aber ein bisserl Abschreiben beim alten Hegel darf sein. Außerdem ist der Großteil meiner Leser schon vor einer Minute bei diesem Text ausgestiegen. An einem solchen Tag. Bei solch einem unverständlichen Nonsens. Das muss man objektiv einfach mal so schreiben dürfen. Obwohl es Sätze voller Objekt, Subjekt und Prädikat sind. Trotzdem. Und trotz des Rivers. Welche Wendung zum Schlechten der River auch nehmen mag, so ist der Unglücklichste unter den Unglücklichsten jener, der einst glücklich war. Sagte schon Boethius. Oder wie ich es einfacher ausdrücke – lieber reich und gesund in Hamburg als krank und arm in Wanne-Eickel. Oder wie ich es noch einfacher ausdrücke – Lieber River, wenn du auch dieses Jahr wieder nur Arschkarten verteilst, spiele ich dieses Mal nicht mit.

Poker als Objekt der Begierde. Rein subjektiv gesehen. Rein subjektiv analysiert.

foto arschkarte


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