- Gesetzesverschärfung: Neue Regeln verbieten pseudo-casinoartige Spiele in Hold’em-Pubs.
- Hartes Vorgehen: Polizei beschlagnahmt Vermögenswerte im Wert von über 10 Mio. US-$.
- Tippgeber belohnt: Bis zu 3.588 US-$ für Hinweise auf illegale Glücksspielstätten.
Die südkoreanische Polizei hat eine landesweite Razzia gegen sogenannte Hold’em-Pubs gestartet – Bars, die sich als Freizeitangebote mit Poker-Thema präsentieren, in Wirklichkeit aber als illegale Mini-Casinos fungieren.

Seit dem 1. Mai 2025 läuft eine intensive viermonatige Kontrollkampagne, die bereits in den Jahren 2023 und 2024 durchgeführt wurde. Ziel ist es, verbotene Glücksspielaktivitäten zu unterbinden.
Die bisherigen Ermittlungen führten zu rund 4.843 Strafanzeigen, unter anderem wegen illegaler Spielangebote, und zur Beschlagnahmung von Vermögenswerten im Wert von rund 10,77 Millionen US-$.
Gesetzesreform erweitert Eingriffsmöglichkeiten
Die Grundlage der aktuellen Offensive bildet eine Änderung des Tourismusförderungsgesetzes aus Februar 2025. Demnach gelten alle Formen von Spielen, bei denen nicht genehmigte Betreiber wirtschaftlichen Nutzen auf Kosten der Spieler erzielen, als „pseudo-casinoartige Aktivitäten“. Dies umfasst auch das Sammeln von Punkten, die später in Bargeld oder Sachwerte umgetauscht werden können.
Verstöße können mit bis zu sieben Jahren Gefängnis oder Geldstrafen von bis zu 51.000 US-$ geahndet werden. Die Neuregelung betrifft neben Hold’em-Tischen auch klassische Casinospiele wie Blackjack, Baccarat oder Bingo, wenn sie in nicht lizenzierten Einrichtungen angeboten werden.
Pokerbars mit hoher krimineller Energie
Die Behörden berichten, dass viele der kontrollierten Pokerbars mit professioneller Sicherheitsinfrastruktur wie Überwachungskameras, Zugangskontrollen und Mitgliederprogrammen arbeiten.
Ein Beispiel: Im März 2025 wurde ein Lokal in Seoul durchsucht, das unter dem Deckmantel eines Pubs rund 5 Millionen US-$ Gewinn mit realen Einsätzen erzielt haben soll.
Bereits Ende 2024 wurde ein ganzes Netzwerk solcher Betriebe zerschlagen. Besonders problematisch sei, dass viele Betreiber durch rechtliche Grauzonen oder vermeintlich symbolische Einsatzsysteme den Anschein der Legalität wahren wollen.
Hinweise werden belohnt
Die Nationale Polizeibehörde appelliert an die koreanische Bevölkerung, illegale Glücksspielaktivitäten zu melden. Für Hinweise, die zu einer Festnahme führen, werden Belohnungen von bis zu 3.588 US-$ gezahlt. Auch Spieler, die sich selbst anzeigen, könnten laut Polizeiangaben einer Strafverfolgung entgehen.
Parallel dazu arbeiten Polizei, Tourismusministerium und Glücksspielkommission an einer klareren Abgrenzung zwischen legalen Freizeitangeboten und verbotenen Glücksspielen. Online-Poker ist in Südkorea komplett verboten, dasselbe gilt für Online-Casinos.