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Viel Guiness beim Irish Winter Festival in Dublin

Und wieder in Irland, zum vierten Mal innerhalb eines Jahres, und wieder Regen, Sturm, Kälte, und ebenso Guiness, Whisky und ein Essen, das selbst einen übergewichtigen Singlehaushalt- Pizzalieferanten- Junky wie mich über eine Diät nachdenken lässt.

Aber ich bin ja nicht zum Spaß hier, sondern dienstlich – der Grund meines Aufenthaltes ist naheliegenderweise (sonst würden diese Zeilen wohl nicht auf pokerfirma.de zu lesen sein) – Poker.

Hier in Dublin fand vom 24. bis 27. Oktober das Paddypower Irish Winter Festival statt. Wie schon das diesjährige Irish Open, im noblen Golfressort City West mit zwei dazugehörigen 18 Loch Plätzen. Fast 500 Spieler nutzten das beeindruckende Ambiente am Stadtrand von Dublin, um einen Teil des Preisgeldes von  634.500 Euro einzustreichen. Ich hielt mich ja mehr im benachbarten, sehr gut frequentierten, Cashgame- Bereich auf. Zeit zuzugeben, dass ich einer von der anderen Seite bin. Ja, ich gestehe, ich bin Dealer.

Angefangen hat es mit einem Studienabbruch, Dealerkurs – Dealer – Floorman – Dealer, und nach 13 Jahren hab ich diese ruhmlose erkenntnisreiche Karriere dann beendet und die Fotografenlaufbahn eingeschlagen. Geblieben sind Auftritte als Legionär in Italien und eben Irland. Wenn Sie Einblick in die Denkweise von Dealern genießen wollen – lesen Sie doch einfach unter facebook.com die wunderbar abstrusen Beiträge dieser internationalen bunten Dealer Gemeinschaft, die sich regelmäßig bei solchen Events einfindet.

Mehr Interesse werden Sie aber wohl am Turniergeschehen haben, also zurück zum Irish Winter Festival. Das Turnier war fast ganz in britischer Hand, ganz britisch – nein, denn eine kleine Salzburger Bastion wehrte sich erfolgreich dagegen. Namentlich in Form von Andreas Schippani. Er wehrte sich bei seinem ersten großen internationalen Turnier erfolgreich und rettete sich mit der drittgrößten Anzahl von Chips in den Schlusstag. Zuvor hatte es für den sympathischen Salzburger schon sehr schlecht ausgesehen. Mit einem Stack von 19.000 stellte er sich bei Blinds 1.000/2.000 mit all-in und wurde von gecallt. Schon im Gehen rettete ihn die Dame am River, was der Beginn eines erfolgreichen Laufes werden sollte. Ohne Probleme erreichte er dann am Montag den Finaltisch, wo er letztendlich mit Platz 7 erstmals international erfolgreich aufzeigte.

Ein ebenso gutes Pflaster schien das City West Hotel wieder für Neil Channing, seines Zeichens ebendort Irish Open Gewinner 2008, zu sein. Auch er hatte Mitte des zweiten Tages einen der größten Stacks angehäuft, doch anders als bei Schippani konnte er sich nicht in den Schlusstag retten und verbrachte den Rest des Festivals etwas erfolgreicher in der Cash Game Area.

Die ersten Plätze waren dann fest in englischsprachiger Hand. Nachdem als Drittplazierter John Raftery ausgeschieden war, kämpften zwei Spieler um den Sieg, die sich beide über Freerolls qualifiziert hatten, Chris Woods aus England, sowie Fiachra Meere aus Irland.
Meere konnte seine Chips Überlegenheit mit etwas Glück in der letzten Hand letztendlich erfolgreich über die Runden bringen. Er callte mit   Woods :Jx. Flop , Turn , River bedeuteten Straight, Titel und 150.000 Euro.

Gegen Ende der langen Nächte gab es noch einige kuriose Pokerszenen. So dealte ich erstmals in meiner Dealerkarriere ein Sit and Go mit 15 Spielern. Das Gedränge am Tisch löste sich aber schon nach der ersten Hand auf, als 4 Spieler gleichzeitig all-in gingen. Ich glaube, ich habe niemals zuvor in einer Partie, AQ, AQ, KQ, A10 und KK ausgegeben- Wenig überraschend blieb KK als Gewinner am Tisch.

Nun, nach einigen wunderschönen Tagen an der wilden irischen Westküste und um viele Fotos und Guinness reicher bin ich wieder in Wien zurück. Ich hab dort übrigens mein erstes Birdie geschossen- aber das interessiert jetzt wohl wirklich niemanden mehr.

Slantje Var


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