Kolumnen

Von hier bis unendlich …

Nein, ich entschuldige mich nicht, auch wenn ich schon wieder mit Helene Fischer anfange. Ja, ich verehre sie. Nix Rammstein, nix DJ Bobo, nix Wolfgang Amadeus.  Nein, ausschließlich Helene.
Ich bin mir sicher, dass Helene den nachfolgenden Song im Zustand unglücklichen, nichterwiderten Verliebtseins geschrieben hat, für einen Kerl, der sie gar nicht verdient. Ich persönlich sehe es aber auch als Ode an meinen Pokerenthusiasmus:

Es wär besser für uns beide, wenn wir uns nicht mehr sehn. Denn dass das so tief geht, hab ich nicht kommen sehn. Draussen fällt der Regen, als ob die Seele weint. Ich find nicht mehr raus aus dem Labyrinth. Hab ich nur geträumt. Von hier bis unendlich, zu den Sternen der Nacht. Wir wollten doch fliegen, sind am Boden erwacht. Doch ich lieb dich. Ja, ich lieb Dich. Spür wie weit die Liebe geht.
Denn von hier bis unendlich ist mein Leben verdreht mit dir.

Ja, du meine Kartenleidenschaft. Alles fing so harmlos mit uns an. Platonisch. Leicht interessiert. Ganz nett, aber mehr oder weniger bedeutungslos. Nichts Wildes, nichts Überschwängliches, keine Sensation. Nichts, was in mein Poesiealbum und noch weniger auf die Titelseite der Bild gehört. Dachte ich zumindest. So war der Beginn. Jetzt aber hast du mich gepackt.

Ich bin gefangen in deinen Klauen. Du Monster. Beautiful Monster.  So etwas hab ich zuletzt im Alter von 7 Jahren erlebt; ich war total verknallt in meine Lehrerin. Sie war aber auch ne geile Rakete …
Du spukst mir zu jeder Tages- und Nachtzeit im Kopf rum. Wegen dir vermischt sich das wirkliche Leben mit einer fast schon krankhaften, paranoiden Irrationalität zu einem Teig, der nicht aufgeht; nicht aufgehen kann.

Ungebremst willkürliche Impulse bringen mich zu einer Besessenheit, zu einem dämonischen Leiden und abnormen Sinnesempfindungen. Gepaart mit einem nervösem, intensiven Verlangen; welches in der Tat schlimmer ist als die indische Eisenbahn dritter Klasse.

Nun also ist es mit uns nicht mehr nur eine platonische Leidenschaft. Aber – es soll mir sowieso keiner erzählen, das platonisches Glück funktioniert. Weder beim anderen Geschlecht, noch beim Poker. Fuck Platon. So geht das nicht. Ganz oder gar nicht. Nur so geht´s. Voller Einsatz; bis zur körperlichen Ausgezehrtheit.

Du nervst mich unendlich, fügst mir Schmerzen zu, erwischt Gefühle und Schwächen bei mir, von denen ich bislang nichts ahnte. Und trotzdem kann ich meine Finger nicht von dir lassen. Ich habe keinen Plan B; kann nicht einmal mein gebrochenes Herz der Versicherung melden. Bin ein Jammerlappen geworden; du Glückshormonfreisetzer. Und ich weiß, wir bleiben zusammen, bis dass der Tod (ein verlorenes All In) uns scheidet. Das mit uns ist keine billige Affäre, die man nach drei Monaten so einfach beenden kann. Und auch gar nicht will.

Ja, ich bin zu emotional. Das Los aller großen Künstler. Und so sieht dann leider auch mein Spiel aus. Ich glaube, ich brauche einige tiefgehende Gespräche über mein Empfinden oder alternativ mindestens eine gute Flasche Rotwein und mindestens eine andere Affäre.

Ich bin Täter und Opfer zugleich. Ich bin der Gejagte. Vergangenes Wochenende beim Gründerpokern-Event in Hamburg sogar im tatsächlich wahrsten Sinne des Wortes. Ein Bounty auf mich. Alternativ ein Essen mit mir oder ein Smartphone. Nicht wirklich überraschend, das der Mich-mit-viel-Glück-Rausschmeisser  das Telefon gewählt hat.

Da es leider noch kein gemeinsames Foto von mir und Helene Fischer gibt (ich bin gerade dabei, das zu ändern), nehmen wir halt ein Foto von mir und einer anderen jungen, hübschen Frau, die  auch noch (manchmal) recht passabel pokert.

Übrigens, gerade läuft einer meiner Lieblingssongs von Helene. „Du hast mein Herz berührt“. Ich singe lauthals und total enthusiasmiert mit. Auch der Titel passt natürlich nicht nur auf Frauen in meinem Leben, sondern auch auf´s Pokern.

Übrigens, hat jemand Lust, mich auf ein Helene Fischer Konzert zu begleiten ? Romantisch veranlagte Texas Holdem-Spielerinnen zwischen vierundzwanzig und einunddreißig bevorzugt.
Apropos gutaussehende Frauen. Eine Anmerkung in eigener Sache. Der Hickhack um meinen Provertrag hat nun auch Pokerstars zu einer Offerte verleitet. Vom Management Sven S. bekam ich ein schriftliches Gegenangebot. Noch sind einige Aspekte der gemeinsamen und glücklichen Zusammenarbeit nicht besprochen, der wichtigste allerdings wurde genannt – „im ersten Jahr die ganzen 365 Tage, je 24 Stunden Betreuung durch S. Naujoks“. Keine Ahnung, wie die das hinbekommen haben, keine Ahnung, was meine Frau dazu sagen wird, dass ich nun wohl nach Berlin ziehen werde, keine Ahnung, was Sandras bessere Hälfte dazu sagen wird, wenn er nun wohl ausziehen muss – aber das werde ich nicht ablehnen. Ich bin doch nicht bescheuert.


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