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Was wirklich geschah im Kassenraum der EPT Berlin

Der Tag hatte so lustig begonnen. Sebastian Deyle löste seine Wette ein und erschien am Ladies-Event als eine durchaus attraktive Frau. Nachdem er aber noch immer wie er selbst aussah und selbstverständlich erkannt wurde, war die Stimmung mehr als nur heiter.

Anfangs klang der Radau in der Vorhalle eher nach einem Raufhandel als einen Überfall und wurde von den Spielern eher nicht ernst genommen. Doch irgendwann kam Bewegung in die Masse, manche legten sich unter die Tische, andere wieder versteckten sich hinter Sesseln, welche sie auf die Tische stellten. Einer der Security schaltete das Licht aus, was in diesem Moment zwar nicht unbedingt für Ruhe sorgte im Raum, allerdings ein logischer und vernünftiger Zug. Falls einer der Räuber in den Saal gestürmt wäre, hätte er sich nicht richtig orientieren können und ganz ausgeschlossen wäre diese Variante nicht gewesen. Ein in die enge getriebener Schwerverbrecher auf der Flucht schiesst sich auch durch eine Masse von 500 Spielern durch um flüchten zu können. Durch einen dunklen Raum wird er dies wohl nicht tun. Dies war die erste einer Reihe guter Aktionen der bisher so gescholtenen Security. Menschen die von der Tür vor dem Tatort flüchteten, versuchten in den hinteren Teil der  Halle zu kommen und stiegen und stolperten über die Körper, welche sich unter und neben den Tischen verschanzten.

Relativ schnell reagierte die Security und die Angestellten des Hotels und evakuierten über eine Küche ruhig den Raum, sofern die Situation Ruhe überhaupt zuließ.

Was war draussen geschehen? Vier vermummte Männer stürmten über den Notausgang laut brüllend in Richtung Cashier der EPT. Einer der Securities versuchte sich ihnen noch entgegen zu stellen, musste aber schnell erkennen, dass er sich der Übermacht nicht ernsthaft stellen konnte. Die abgebrühte Truppe von Kuhr Security stellte sich den bewaffneten Angreifern in den Weg und konnten zwei von ihnen in die Flucht schlagen. Die Sicherheitsleute nahmen die Verfolgung auf. Erst dann erkannte Roman H. dass in der Zwischenzeit, die zwei andern Räuber in „Seelen Ruhe“ wie er es beschrieb den Tresor ausräumten. Jetzt alleine überwältigte der Sicherheitsfachmann einen der beiden, konnte ihm auch noch die gezogene Handfeuerwaffe aus der Hand schlagen und am Boden fixieren, allerdings wurde er seinerseits von dem mit einer Machete bewaffneten zweiten verbliebenen Täter überwältigt. Beide konnten flüchten.  Nichts von einem Schuss, wie gemeldet wurde oder Kalaschnikovs wie andere Medien sensationsgeil berichteten. Einen Grossteil der Beute mussten die vier Täter zurück lassen und die €800.000 sind reine Spekulation gewesen. Dass das Turnier weitergespielt wurde und nur der Side-Event ausfiel ist sicher dem großartigen Team rund um Thomas Kremser zu verdanken. Nach dem gesehenen Chaos dachte wirklich niemand ernsthaft, dass das Turnier fortgesetzt werden könne.  Dieser 6.3.2010 wird als Kehrtwende in die Geschichte von Poker eingehen. In Hinkunft wird es wesentlich mehr Sicherheitsmassnahmen bei grossen Turnieren geben müssen. Aber hoffen wir, dass so etwas nie wieder geschieht.


27 Comments
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thomas
13 Jahre zuvor

die letzten beiden sätze sind etwas misslungen sonst super geschrieben

Ralf S.
13 Jahre zuvor

Jo die letzten Sätze sind etwas daneben!
Wusste garnet das es das Wort „Hinkunft“ wirklich gibt 😉

Thomas M
13 Jahre zuvor

Wer hier von einem gut organisierten Turnier spricht, war schlichtweg auf der falschen Veranstaltung.

ship
13 Jahre zuvor

Danke Thomas. Endlich mal jemand, der nicht die rosarote Brille aufhat wieder anscheinend jeder Blogger dieser Seite. Die Organisation war miserabel. Das wissen die Spieler und hat auch jeder Zuschauer vor Ort mitbekommen – selbst ein paar Leuten mit Macheten scheint das nicht entgangen zu sein.

lol
13 Jahre zuvor

„In Hinkunft wird es wesentlich mehr Sicherheitsmassnahmen bei grossen Turnieren geben müssen.“

LOL – Es gab schlichtweg keine Sicherheitsmassnahmen.

Götz Schrage
13 Jahre zuvor

@ ship – Von rosaroter Brille keine Rede. Bitte schau mal auf den Text „Chaos am Cashgame“ von Michael Haas – auch solche kritischen Artikel veröffentlichen wir selbstverständlich.
http://pokerfirma.de/news/chaos-am-cashgame-–-ein-wiener-in-berlin-2/43672

peter
13 Jahre zuvor

Wer einen Überfall – oder welches Verbrechen auch immer – durchführen will, der wird es auch tun. Mit, ohne oder mit schlechten „Sicherheitsmaßnahmen“ und mit oder ohne guter, schlechter oder wie auch immer Organisation. Da wöre es sinniger, im Vorfeld über die Medien zu verbreiten, dass gar nicht so viel Bargeld vorort ist wie zu vermuten wäre. Gangster lesen schließlich auch die Zeitung und schauen in die Glotze.

ferdinand
13 Jahre zuvor

was werthan schreibt finde ich erste sahne ohne effekthascherei und grosse besserwisserei (im vergleich zu burhard) einfach top wie man sich bei euch informieren konnte riesenkompliment.. die gtrossen zampanos von intellipoker.com – im vergleich – haben soeben einen ersten 5-zeiler rausgelassen.

rrroooccckkk
13 Jahre zuvor

Das wars dann wohl mit pokern in deutschland schade!

tom
13 Jahre zuvor

glaube ich nicht, die sollten einfach mal mehr geld in sicherheitsmaßnahmen investieren und nicht damit rumgeizen. die verdienen sich dumm und dämmlich mit den ganzen turnieren und pokerstars hat auch ohne ende geld in den taschen und dann solche schlechte sicherheit bei einem turnier, wo es um viel geld geht. das ist unter aller würde, einfach nur katastrophal und pokerstars sollte sich in grund und boden schämen

stephan
13 Jahre zuvor

was bitte kann hier pokerstars dafür? und was stellt ihr euch für sicherheitsmaßnahmen vor??? wenn die reinstürmen, dann stürmens rein. und die sicherheitsleute haben anscheinend gut reagiert, wenn man bedenkt, dass sie keine polizisten sind und es sie im grunde nichts angeht, wenn was abhanden kommt. oder würdet ihr als einfacher security-typ euer leben für die kohle anderer riskieren? obwohl die kuhr securitys dafür berühmt sind, nicht lange zu fackeln 🙂

@werthan: auch wenn die medien zum übertreiben neigen; ob kalaschnikow oder ne glock, is auch kein „großer“ unterschied mehr…

tom
13 Jahre zuvor

wie wärs mal mit besserer lagerung der buyin gelder oder im safe hinter verschluß

faramir69
13 Jahre zuvor

Klingt irgendwie nach Wild-West aus den USA oder besser als eine Szene aus dem Bourne-Ultimatum! Wenn man „soviel“ buy-in bzw Geld einnimmt,muß man auch die Sicherheit garantieren!

thomas
13 Jahre zuvor

Das Turnier war und ist ganz schlecht organiert, so schlecht das mir die lust am pokern vergangen ist. Die kleineren turniere waren nach 5 minuten ausverkauft. Die Getränkepreise waren ne frechheit, die cashgamedealer ne katastrophe und wie sicher leider gezeigt hat die Sicherheit auch.

Was hätte man machen können, ein weiter konferenzraum. Die Cashdealer besser schulen und einige zusätzliche einstellen und gleichzeitig ausreichend chips mitbringen.

Die sicherheit zuerhöhen wäre so einfach gewesen, einfach die anmeldung im Turniersaal, bis die zwischen den tischen durchgewesen wären, wäre die kasse längst in Sicherheit gewesen. Aber die Anmeldung und die Kasse am eingang zuplatzieren ist grob fahrlässig, das ist sooo einladend.

thomas
13 Jahre zuvor

und gestern war immer noch der 6.4.2010 😀

thomas
13 Jahre zuvor

6.3. Schei**** ❗

rotstäudl
13 Jahre zuvor

Habs schon mal gesagt und kanns immer noch nicht verstehen. In London musstest du ins Casino latschen um das buy in zu bezahlen und das war nicht so nah dran wie in Berlin. Mehr als Prospekte und Kugelschreiber wären im Hilton nicht zu erbeuten gewesen.

isildur1
13 Jahre zuvor

Wann verdammt nochmals lernen unsere deutschen Freunde endlich ein sauberes, sicheres und positives Turnier zu organisieren. Ist des denn wirklich so schwer. Vielleicht hilft es Nachhilfestunde bei den Amis zu nehmen.
Will man zocken, dann muss man sich noch aufregen und um sein Leben fuerchten. Ich finds eine Schweinerei, was die diese sogennante Moechtegern Organisatoren sich hier leisten. Keine Werbung fuer Poker. Rote Karte. Ich habe entgueltig fertig-

pokerex
13 Jahre zuvor

Der Text liest sich wie Deutsch Grundkurs, 11. Klasse.

stephan
13 Jahre zuvor

warum wird eigentlich bei jeder berichterstattung – egal ob pokerzeitschrift, tv, online, letztens sogar in der millionenshow beim jauch – der lächerliche spitzname von sandra najukos besonders erwähnt bzw. betont? blackmamba! wie in einem schlechten kungfu-film 🙄

Peter
13 Jahre zuvor

Mehr Sicherheitsleute, und einfach Zukünftig nur noch bargeldlos das Buy-In bezahlen lassen. wird ja wohl jeder eine Kreditkarte haben.
Und vorab so wie es hier auhc gemacht wurde über einen Ticketverkäufer die Teilnahme zu verkaufen, das alles trägt dazu bei das weniger Bargeld da ist, was weniger Räuber anzieht.

Was mich Interessieren würde, für was bitte braucht meinen Einen Tresor, wenn dieser Offen ist? Weil das muss er ja gewesen sein wenn die Täter das Geld „seelen Ruhig“ herausnehmen konnten.

thomas
13 Jahre zuvor

klar 10K von der kreditkarte …

dierente
13 Jahre zuvor

alles schlauberger! in österland überfallen sie casinos und cardrooms am fliesband. sicherheitsvorkehrungen interessieren niemanden, wenn er geld will. und die turnierorganisation in berlin war in ordnung. beim cashgame kann man noch einiges verbessern, aber es war auch wirklich ein enormer andrang. die hälfte der nörgler hier waren gar nicht in berlin und die andere hälfte haben gar nicht gespielt sondern sind da rumgelaufen und haben wichtig rumgequatscht.

netti
13 Jahre zuvor

eigendlich war es klar das sowas passieren wird.so offen wie das geld da rum lag war es eine richtige einladung für möchte gern räuber,man sieht doch das es nicht mal profis waren.ich fande die ganze veranstaltung schlecht.getränkepreise waren auch zum kotzen.

netti
13 Jahre zuvor

und wenn soviel geld vor ort habe muss ich mehr als nur 3 sicherheitsleute hin stellen.und von wegen tresor,lach mich kaputt.ddas geld lag offen bis zum schluss darum.man hätte einfach nen schalter in der spielbank machen sollen und jeder zahlt sein by in dort ein.

heike
13 Jahre zuvor

jetzt wird die Turniergebühr noch höher werden