Kolumnen

Weihnachtsganz ohne Poker

So, Freunde der heiligen unstilligen Nacht. Der Quatsch ist endlich vorbei. Die Gans war mehr oder weniger gelungen, die Knödel zu matschig gekocht und der Rotkohl gänzlich geschmacklos gewesen.

Die Familie hat Wiedersehensfreude gehabt; zumindestens die erste halbe Stunde. Einige Flaschen des wirklich guten Rotweins sind geleert und selbstgemachte Plätzchen mit geheucheltem Wohlgefallen gegessen worden. Bringt gute Laune mit, aber lasst sie nicht an mir aus. Geschenke wurde sorgfältig ausgesucht (von den anderen) und in letzter Minute eingekauft (von mir).

Alles also wie geplant abgearbeitet. Nur – Poker wurde nicht gespielt. Ich habe es vermisst, ehrlich und zutiefst vermisst. Ich stelle mir die Frage, ob das normal ist? Ob man tatsächlich nicht zweieinhalb Tage ohne das Zocken auskommt? Muss ich demnächst mit meinem Psychiater drüber reden?

Egal, was er sagen wird – Pokern ist für mich keine Sucht, es ist vielmehr Leidenschaft. Tiefe Leidenschaft, die Leiden schafft. Meistens. Aber immer Freude und immer Glück. Lasst uns froh und munter sein, lasst uns der guten Gaben danken, die wir vor uns liegen haben und die dann ab und zu mal sogar mit dem Board übereinstimmen. Lasst uns spielen. Frohes Fest.

Die Gäste sind gegangen. Gastfreundschaft ist die große Kunst, seine Besucher zum Aufbruch zu veranlassen. Und auch Jopie Heesters hat uns verlassen.

Ich werde mich jetzt erstmal bei Betsson einloggen und spielen. Wir sehen uns an den Tischen.


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