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Wieder ein großer Betrug bei Poker

Fast wöchentlich ist die Pokerbranche mit einem Betrugsfall konfrontiert. Diesmal nicht im Live-Poker, sondern im Online-Poker und das nicht in Asien, sondern im europäischen Raum. Ein Münchner Pokerspieler erschlich sich die Freundschaft einiger Deutscher und Schweizer Highroller und setzte ihnen einen Trojaner auf deren Computer. Mit Hilfe dieses Trojaners hatte er Einblick auf die Hände seiner „Freunde“.

Die Betroffenen gehen von einem Gesamtschaden von einer siebenstelligen Summe aus. Alleine ein junger Schweizer Highroller wurde um rund 500k betrogen, ein Wiener Spieler um weitere 350k. Zum momentanen Zeitpunkt dürften ca. 20 Spieler von der Trojaner-Attacke des Münchners betroffen sein.

Bei der Poker-EM in Baden/Wien gab es ein zufälliges Zusammentreffen mit dem Müncher. Ein Teil der Betroffenen fuhren noch in der Nacht gemeinsam ins Hotel des Münchners, um ihn zur Rede zu stellen. Im Hotelzimmer hatte er ein Geständnis abgelegt, welches die Betroffenen aufzeichneten und damit Anzeige bei der Polizei erstatteten.

Bei der Einvernahme gab der mutmaßliche Betrüger an, von seinen Opfern unter Druck gesetzt und zu einem Geständnis gezwungen worden zu sein. Später widerrief er sein Geständnis. Wie die Staatsanwaltschaft meldet, laufen nun Ermittlungen gegen alle Beteiligten der Nacht-und-Nebel-Aktion. Gegen den Münchner wurden Ermittlungen wegen schweren erwerbsmäßigen Betruges eingeleitet, gegen die geschädigten Pokerspieler ein Verfahren wegen Nötigung und Freiheitsentzug. Die trojanerverseuchten Computer der Betroffenen sind für weitere Untersuchungen bei Spezialisten der Kriminalpolizei.

Die Casinos Austria reagierten sofort auf die Meldung und leiteten die Sperre des Münchners in allen österreichischen Casinos ein.

Pokerfirma bemüht sich um Stellungnahmen der betroffenen Spieler.


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