WSOP Europe 2019: 15 Bracelets, neue Rekorde und Spannung bis zum Schluss

Die World Series of Poker Europe (WSOPE) 2019 ist zu Ende. Neue Rekorde wurden aufgestellt, 15 Bracelets haben 14 Besitzer gefunden und das King’s Resort Rozvadov hat sich einmal mehr als Austragungsort der WSOPE bewährt.

Als 2017 die WSOP Europe zum ersten Mal im King’s ausgetragen wurde, war schnell klar, dass Europas größter Cardroom und die WSOP sich vielleicht nicht gesucht, aber auf jeden Fall gefunden hatten. Aus der geplanten Biennale wurde gleich nach der ersten WSOPE eine jährliche Veranstaltung.

2019 feierte die WSOP in Las Vegas ihr 50jähriges Bestehen und schaffte es mit den meistern je ausgespielten Bracelets zu neuen Rekordhöhen. Auch die WSOPE, die nun seit 2007 zum elften Mal ausgetragen wurden, sorgte für die meisten Bracelet Events und letztlich auch das meiste Preisgeld, nur der Main Event Rekord aus Cannes mit 593 Entries bleibt die Nemesis, aber mit 541 Entries schaffte es das King’s, seine eigene Bestmarke aus dem Vorjahr (534) erneut zu verbessern.

Die einzelnen Events in der Übersicht:

  Event Teilnehmer Preispool Sieger Preisgeld
# 1 WSOPE Europe 2019 Opener 1.101 € 302.541 Renat Bohdanov (UKR) € 53.654
# 2 WSOP Europe Pot Limit Omaha 8-max 476 € 226.100 Dash Dudley (USA) € 51.600
# 3 WSOPE MINI Main Event 766 € 873.240 Vangelis Kaimakamis (GR) € 167.056
# 4 WSOPE 250k Super High Roller 30 € 7.125.000 James Chen (TW) € 2.884.215
# 5 WSOPE 8-Game Mix 71 € 237.500 Espen Sandvik (NOR) € 75.426
# 6 WSOPE Short Deck 25K Highroller  111 € 2.636.250 Siamak Tooran (DE) € 740.996
# 7 WSOPE Turbo Bounty Hunter  377 € 34.831 Tomas Fara (CZ) € 59.904
# 8 WSOPE 25k Platinum High Roller  83 € 1.971.250 Kahle Burns (AU) € 596.883
# 9 WSOPE PLO/NLH MIXED 279 € 397.575 Asi Moshe (ISR) € 97.465
# 10 WSOPE 25k Mixed Games Championship 45 € 1.068.750 Besim Hot (CH) € 385.911
# 11 WSOPE Eight-Handed Pot Limit Omaha 271 € 520.049 Tomas Ribeiro (PT) € 128.314
# 12 WSOPE 100k Diamond High Roller 72 € 6.840.000 Chin Wei Lim € 2.172.104
# 13 WSOPE Short Deck  179 € 391.115 Kahle Burns (AU) € 101.834
# 14 WSOP Europe Main Event 541 € 5.139.500 Alexandros Kolonias (GR) € 1.133.678
# 15 WSOPE Colossus  2.738 € 1.300.550 Bertrand Grospellier (FR) € 191.172
  gesamt 7.140 € 29.064.251    

Alleine in den 15 Bracelet Events wurden schon fast 30 Millionen Euro an Preisgeldern ausgespielt und dann waren da auch noch zahlreiche Side Events. Aber natürlich ist es auch leicht, Rekordpreisgelder auszuspielen, wenn es zahlreiche High Roller Events gibt. Auf der einen Seite haben die hochpreisigen Events viele internationale Spieler angelockt, die bislang die WSOP Europe außen vor gelassen haben. Natürlich war Daniel Negreanu hauptsächlich wegen der Player of the Year Wertung da, aber die Triton-Anhänger und auch viel mehr Amerikaner waren am Start. Für Australier Kahle Burns hat sich die Anreise doppelt gelohnt, denn schließlich hat er gleich zwei Bracelets geholt.

Durch die Abwechslung in den Events brachte man definitiv neue Gäste an die Tische, die auch für reichlich Cash Game Action sorgten. Die High Roller Klientel ist sehr eingeschränkt und hat mittlerweile eine sehr große, vielleicht sogar zu große Auswahl, und einige hätten sich deutlicher niedrigere Buy-Ins gewunschen. Es muss ja auch kein Bracelet-Ausverkauf wie bei der 50. WSOP sein, aber ein gesundes Mittelmaß hätte vermutlich mehr Spieler angelockt.

Das 10k Main Event im Jahr 2019 ist das größte im King’s und das zweitgrößte der WSOPE Geschichte. Erfreulich daran ist, dass dieses Mal nicht die Late Reg an 2 für da Knacken der € 5.000.000 Preisgeldgarantie gestürmt werden musste. Die Idee, bei den Festivals das ganze Jahr über Tickets auszuspielen, war – trotz der doppelten Versteuerung – doch die richtige Entscheidung. Von den Spielern gab es viel positives Feedback und so darf man auch im kommenden Jahr mit ähnlichen Aktionen rechnen.

Schade ist allerdings, dass man – wie auch bei der WSOP selbst – die Streams nur noch auf PokerGo zeigt. Viele haben ein Abo, aber gefühlt ist es trotzdem schade, dass man die Livestreams nicht auf den frei zugänglichen Channels zeigt. Die WSOP – ob nun in Las Vegas oder dem King’s – ist die Weltmeisterschaft und sollte so breitenwirksam wie nur möglich ausgestrahlt werden, um neue Spieler zu begeistern.

Ebenso schade ist es, dass die WSOP selbst in diesem Jahr ein wenig Enthusiasmus vermissen ließ. Zum Start der WSOPE feierte man lieber den Circuit in Mexiko und auch die TV Ausstrahlung des WSOP Main Events auf ESPN schien doch wichtiger zu sein.

Die WSOP Europe wird nie an Glanz und Gloria von Las Vegas herankommen, aber die 15 Bracelet Events der diesjährigen WSOPE haben doch wieder gezeigt, dass es viele Spieler gibt, die gerne auch in Europa um die Bracelets spielen. Das King’s ist vielleicht von der Infrastruktur nicht die unterhaltsamste Location für drei Wochen, aber pokertechnisch gesehen auf jeden Fall die beste für die WSOP. Kein anderes Casino kann eine solche Vielzahl von Spielern über einen so langen Zeitraum administrieren. Und auch wenn die Pokerarena im King’s nicht der Amazon Room ist – beeindruckend ist es dennoch. Und wird es definitiv auch 2020 bei der nächsten WSOPE wieder sein.


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