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WSOP Final Table – Top oder Flop?

Seit rund drei Wochen ist der Däne Peter Eastgate nun bereits der neue World Champion 2008. Aber noch ist die Diskussion um die 117 Tage lange Pause beim Main Event der World Series of Poker (WSOP) nicht beendet.

Immer wieder gibt es Diskussionen, ob die Verschiebung des Final Tables tatsächlich das gebracht hat, was man gerne hätte. Harrahs und ESPN sind zufrieden. Sehr zufrieden sogar. Denn durch die Ausstrahlung der Main Event Mitschnitte bereits vor dem Final Table und die Sendung des großen Finales am Tag nach der Entscheidung, konnten viele Zuseher gewonnen werden. Ein Plus von rund 46 Prozent gegenüber dem Vorjahr sagt einiges. Aus marketing-technischer Sicht war die Verlegung ein Geniestreich.

Peter Eastgate

Auch hat das Spiel offenbar nicht gelitten. Sicherlich werden wir nie erfahren, wie der Final Table geendet hätte, wäre im Juli weitergespielt worden. Tatsache ist aber, dass man einen spannenden Finaltisch miterleben durfte. Zumindest wenn man live vor Ort im Rio All Suite Hotel und Casino war oder eine der zahlreichen Live-Coverages verfolgt hat. Denn in der zweistündigen Zusammenfassung auf ESPN sah man so gut wie nichts. Von jedem Spieler die Hand, mit der er ausgeschieden war. Und vom ewig dauernden Heads-up mit über 100 Händen zwischen Peter Eastgate und Ivan Demidov wurden gerade mal zwei Hände präsentiert.

Spieler wie Mike Matusow oder Chris Ferguson finden das nicht im Sinne der Sache. Die WSOP wurde als Eventshow präsentiert. Das wäre fast so, als würde man bei einem Skirennen nur den Zieleinlauf zeigen oder bei einem Fußballmatch immer nur die Tore. Dass das nicht das Ziel sein kann, um den TV-Zusehern Poker näher zu bringen, da sind sich viele Pokerspieler einig. Denn wieder wird gerade mal das Klischee „No Limit Hold’em besteht doch eh nur aus All-in“ bedient. Dass es vier Stunden gedauert hat, ehe Peter Eastgate als Sieger feststand, lässt sich anhand der ESPN-Übertragung nicht feststellen. In Summe wird man vielleicht auf eine Stunde Action und drei Stunden Fold kommen. Doch nur zwei Hände zu zeigen, das ist doch etwas zu wenig.

Die Einschaltquoten geben den Produzenten Recht. Vier Monate Pause zwischen Event und Final Table war ein medientechnisches Experiment, das überzeugt hat. Nur an der Ausführung sollte man arbeiten. Doch dass sich an der ESPN Übertragung im nächsten Jahr etwas ändern wird, ist eher unwahrscheinlich.


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