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WSOP sorgt mit neuen Regeln für Aufregung

  • Neue Regelung: Vlogger, Streamer & Blogger dürfen erstmals beim WSOP Industry Employees Event teilnehmen.
  • Kritik aus der Szene: Profis könnten die schwammigen Definitionen ausnutzen und das Event entwerten.
  • Unklare Umsetzung: Verifizierungsprozess für Teilnehmer bleibt offen – Chaos beim Event befürchtet.

Die World Series of Poker (WSOP) hat mit geänderten Teilnahmebedingungen für ihr traditionelles „Employees Event“ eine hitzige Debatte in der Pokerszene ausgelöst.

WSOP Logo
Über die WSOP-Regeländerung wird heiß diskutiert.

 

Das bisher als „Casino Employees Event“ bekannte Turnier wurde in „Industry Employees Event“ umbenannt – und öffnet sich damit einer breiteren Gruppe an Teilnehmenden. Künftig dürfen auch Blogger, Vlogger, Streamer und andere Content Creator mitmischen. Diese Änderung stößt auf heftige Kritik, sogar von jenen, die formal profitieren würden.

Poker-Vlogger plötzlich „Branchenmitarbeiter“

Bisher war das 500 US-$-Turnier vor allem Angestellten aus dem Casino- und Pokerbereich vorbehalten – darunter Dealer, Turnierleiter und Mitarbeiter der Pokermedien. Doch in diesem Jahr erweitert sich der Kreis erheblich. Laut Kevin Mathers, Informationsmanager beim Global Poker Index (GPI), würden nun auch Personen wie Pokerblogger und Twitch-Streamer zur Pokerindustrie zählen und seien deshalb zur Teilnahme berechtigt.

Diese neue Definition sorgt für Unmut. Poker-Vlogger Kevin Martin kommentierte sarkastisch: „Heute habe ich erfahren, dass ich ein Branchenmitarbeiter bin.“ Auch sein Kollege Johnnie „Vibes“ Moreno äußerte sich kritisch. Besonders die schwammige Formulierung stört viele: Wer ist ein echter Medienvertreter und wer ein Pokerspieler, der sich durch einen Blog lediglich Zugang zu einem locker zu schlagenden Teilnehmerfeld verschaffen möchte?

„Lasst den echten Mitarbeitern ihr Turnier“

Namhafte Stimmen der Szene, wie Doug Polk, Mitinhaber des Pokerclubs „The Lodge“, fordern, das Event ausschließlich echten Angestellten von Casinos und Cardrooms vorzubehalten. „Es gibt 100 andere Events, über die man vloggen kann“, so Polk. Auch Bracelet-Gewinner Andy Bloch zweifelte öffentlich an der Abgrenzung: „Ich habe mal eine WPT-Fanseite betrieben – zählt das?“

Der zentrale Vorwurf lautet: Durch die unscharfen Kriterien öffne man Tür und Tor für Profis, die sich sonst nicht qualifizieren könnten. Damit verliere das Turnier seinen ursprünglichen Charakter als Anerkennung für die Arbeit hinter den Kulissen.

Verifizierung offen – Chaos befürchtet

Nicht nur die Auslegung der neuen Regeln steht in der Kritik – auch deren Durchsetzung wirft Fragen auf. Bisher reichte ein Medienausweis oder ein Casino-Mitarbeiterausweis als Nachweis für die Teilnahmeberechtigung. Wie nun sichergestellt werden soll, dass es sich bei den Content Creatorn um „echte“ Branchenvertreter handelt, bleibt unklar.

„Wie sieht der Verifizierungsprozess aus? Das wird ein Chaos“, schrieb etwa Spieler Mike Padula. Zwar veröffentlichte Kevin Mathers ein offizielles Statement der WSOP, doch dieses ließ mehr Fragen offen, als es beantwortete. Die Kritik ebbt also nicht ab – und das bevor das Turnier (Start: 27. Mai) überhaupt begonnen hat.


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