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Wynn Las Vegas: Strengere Sicherheitsmaßnahmen im Kampf gegen Betrug

Poker steht seit Jahren unter dem Einfluss rasanter technischer Entwicklungen. Während Streamer und Vlogger neue Stars des Spiels geworden sind, nutzen Betrüger zunehmend moderne Technologien, um sich unerlaubte Vorteile zu verschaffen. Häufig drehen sich Diskussionen um elektronische Hilfsmittel, etwa Mini-Kameras oder sogenannte Solvers, die optimale Spielzüge in Echtzeit berechnen. 

Wynn Las Vegas

Aufsehen erregte zuletzt etwa ein Fall in Frankreich, bei dem zwei Spieler mit versteckter Kameratechnik aufflogen – und Jonathan Tayamos Sieg beim letzten WSOP Main Event. In dieser angespannten Lage geht Wynn Las Vegas nun proaktiv vor und verschärft seine Regeln zum Schutz der Spielintegrität deutlich.

Keine Handys, keine Kopfhörer – neue Turnierregeln

Ein zentrales Element der neuen Sicherheitsstrategie: Sobald ein Pokerturnier im Wynn Las Vegas die letzten drei Tische erreicht, sind sämtliche elektronischen Geräte verboten. Dazu zählen nicht nur Mobiltelefone, sondern auch Kopfhörer oder elektronische Brillen. 

„Mit Technologien wie Sprach-zu-Text ist es zu einfach geworden, Informationen unbemerkt weiterzugeben“, erklärte Ryan Beauregard, Leiter der Pokerabteilung. Auch wenn das Scrollen oder Musikhören für viele Spieler zur Routine gehört, würden die neuen Regeln laut Beauregard gut angenommen: „Die Spieler erkennen die Notwendigkeit und sind bereit, auf Komfort zu verzichten, um Fairness zu gewährleisten.“

Auch Zuschauer im Visier – Solvers ausdrücklich verboten

Das Wynn Las Vegas geht noch einen Schritt weiter und bezieht auch Zuschauer und Coaches mit in die Maßnahmen ein. Besonders an Finaltischen, wo Berater mit Laptops zwischen den Händen Tipps geben könnten, greift die neue Regelung: Kein Coaching, keine Solvers, keine Ausnahmen. 

Der Fall um WSOP-Sieger Jonathan Tamayo, dessen Unterstützer mit Laptops am Spielfeldrand saßen, wurde letztlich zwar als unbedenklich gewertet – dennoch sah Beauregard Handlungsbedarf. „Wir wollten klarmachen, dass Coaching in diesem Stadium nicht erlaubt ist“, betonte er. Die Community trägt die Entscheidung mit: Solvers am Tisch gelten inzwischen in weiten Teilen der Szene als unethisch und potenziell spielverzerrend.

Regeln mit Signalwirkung für die Branche

Dass das Wynn Las Vegas als einer der ersten Anbieter so hart durchgreift, ist kein Zufall – sondern Teil einer langfristigen Strategie. „Ich mag keine übermäßige Reglementierung“, sagt Beauregard, „aber wenn die Integrität des Spiels auf dem Spiel steht, müssen wir handeln.“

Sein Ziel sei es, Regeln zu schaffen, die auch von anderen Pokerrooms übernommen werden könnten. Besonders bei einem heiklen Thema wie dem Handyverbot erfordert das Fingerspitzengefühl – doch Beauregard zeigte sich zuversichtlich: „Spieler werden sich anpassen. Und je mehr Anbieter mitziehen, desto stärker wird die Akzeptanz wachsen.“


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